"Gas wird bei uns zwei- bis dreimal so teuer bleiben wie in den USA"
n-tv
Die Gaspreise in Deutschland steigen wieder. Aus Großbritannien werden besorgniserregend niedrige Speicherstände gemeldet. War Europa doch nicht so gut vorbereitet auf das Ende des Gastransits durch die Ukraine? Energieexperte Georg Zachmann klärt im Interview mit ntv.de auf.
ntv.de: Nach dem Höhepunkt der Energiekrise 2022 war das Thema Gasversorgung aus der öffentlichen Debatte wieder weitgehend verschwunden. Nun taucht es wieder auf dank niedriger Speicherstände, wieder steigender Großhandelspreise und Meldungen über Gasknappheit in manchen Ländern wie etwa Großbritannien. Wie ernst ist die Lage?
Georg Zachmann: Der große Einschnitt, der die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema gelenkt hat, ist das Ende des Gastransits durch die Ukraine zum Jahreswechsel. Dabei ging es zum Schluss zwar nur noch um etwa fünf bis sechs Prozent der europäischen Gasimporte. Aber es war das Ende einer über 50-jährigen Geschichte, einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit zunächst zwischen der Sowjetunion, dann zwischen Russland und Westeuropa. Das ist ein historischer Einschnitt und der hat Sorgen ausgelöst um die Sicherheit und den Preis der Energieversorgung. Auf der einen Seite sind also etwa sechs Prozent der Gasimporte weggefallen. Auf der anderen Seite ist die Gasnachfrage in Europa wieder angestiegen. Der Verbrauch im vergangenen Quartal lag gut zehn Prozent über den Werten der Vorjahre.
Woran liegt das?
Simone Menne hat klare Worte für Elon Musk übrig. Die Präsidentin der American Chamber of Commerce in Deutschland sieht im Tesla-Chef wie in Donald Trump einen Meister der Polarisierung und im Überschreiten von Grenzen. Wie sie künftig damit umgehen will, verrät sie im ntv-Erfolgspodcast "Biz & Beyond".
Langfristig leidet die russische Wirtschaft wegen der Sanktionen. Um das neue Öl-Embargo der USA zu umgehen, werde der Kreml aber kurzfristig kreative Lösungen finden, sagt Alexandra Prokopenko. Sie war bis April 2022 als Beraterin der russischen Zentralbank tätig. Prokopenko kündigte aus Protest gegen Russlands Überfall der Ukraine. Heute arbeitet sie für den Thinktank Carnegie Russia Eurasia Center.
Langfristig leidet die russische Wirtschaft wegen der Sanktionen. Um das neue Öl-Embargo der USA zu umgehen, werde der Kreml aber kurzfristig kreative Lösungen finden, sagt Alexandra Prokopenko. Sie war bis April 2022 als Beraterin der russischen Zentralbank tätig. Prokopenko kündigte aus Protest gegen Russlands Überfall der Ukraine. Heute arbeitet sie für den Thinktank Carnegie Russia Eurasia Center.