Fed lässt Wall Street wieder abschmieren
n-tv
Die Inflation steigt und damit die Aussicht, dass die US-Notenbank früher an der Zinsschraube dreht. Die Anleger, die sich gerade von der Sorgen um die Omikron-Variante erholt hatten, reagieren mit Abverkäufen. Auch eine Botschaft des Moderna-Chefs sorgt für neue Unsicherheit.
Der Erholungsversuch der US-Börsen hat vorerst ein Ende gefunden. Weiterhin plagten Sorgen wegen der neuen Coronavirus-Variante Omikron die Anleger. Zudem vergrätzten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell, denn offenbar steuert die Fed auf eine schnellere Rückführung ihrer Wertpapierkäufe zu. So deutete Powell an, dass die hohe Inflation in den USA womöglich doch kein nur vorübergehendes Phänomen sein könnte.
Der Dow Jones Industrial gab letztlich um 1,86 Prozent auf 34.483,72 Punkte nach und setzte dem überwiegend trüb verlaufenen Monat November damit noch einen drauf. Insgesamt beläuft sich das Minus für den US-Leitindex im vorletzten Monat des Jahres auf 3,7 Prozent. Die bisherige Jahresbilanz fällt mit 12,7 Prozent dennoch weiterhin klar positiv aus. Erleichternd dürfte zudem wirken, dass bislang die bei aktuell etwas unter 34.350 Punkten verlaufende 200-Tage-Linie, die den längerfristigen Trend im Dow signalisiert, gehalten hat. Der marktbreite S&P 500 sank um 1,90 Prozent auf 4567,00 Zähler. Der Nasdaq 100 büßte nach anfangs stabilem Verlauf 1,61 Prozent ein auf 16.135,92 Punkte. Er verzeichnet damit weiterhin einen Monatsgewinn, der allerdings auf 1,8 Prozent zusammenschrumpfte. Das aktuelle Jahresplus beträgt aber immer noch rund ein Viertel.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."