Drei-Länder-Kooperation soll Wasserstoff-Import erleichtern
n-tv
Wasserstoff soll entscheidend zur Dekarbonisierung der Energieerzeugung beitragen. In Algerien kann dieser vergleichsweise günstig produziert werden. Italien, Österreich und Deutschland vereinbaren nun, wie er von dort nach Europa kommen soll. Im Fokus stehen Erdgas-Leitungen.
Deutschland, Italien und Österreich treiben den Aufbau eines Wasserstoff-Korridors aus Nordafrika voran. Die drei Staaten unterzeichneten in Brüssel eine Absichtserklärung zur Errichtung von Import-Leitungen. Die EU hatte diesen südlichen Wasserstoff-Korridor bereits als sogenanntes Projekt von gemeinsamen Interesse erklärt und damit eine Förderung erleichtert. Es geht dabei vor allem um die Lieferung von Wasserstoff, der mit Wind oder Sonne in Nordafrika erzeugt wird und über Italien und Österreich nach Süddeutschland geliefert werden soll. Dabei will man vor allem auf bestehende Erdgas-Pipelines von Algerien über Tunesien nach Italien und Österreich bis Deutschland zurückgreifen.
"Der Südkorridor wird eine wichtige Rolle spielen, vor allem auch um die süddeutschen Bundesländer mit grünem Wasserstoff zu versorgen", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Mit einer auf dieser Strecke gut funktionierenden grenzüberschreitenden Wasserstoff-Pipeline-Infrastruktur könne ein großer Schritt umgesetzt werden, um ein vollständig vernetztes europäisches Wasserstoffnetz aufzubauen. Die Staaten gehen davon aus, dass zu etwa 70 Prozent der etwa 3000 Kilometer langen Verbindung das bestehende Netz genutzt werden kann.
Die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung geht davon aus, dass 2030 bis zu 70 Prozent des dann benötigten Wasserstoffs importiert werden müssen. Einzelheiten will die Bundesregierung in einer seit langem angekündigten Importstrategie festlegen. Geplant seien insgesamt fünf groß angelegte Pipeline-Wasserstoffimportkorridore. Am Vortag hatte das Kabinett einen Gesetzentwurf beschlossen, der den den Ausbau einer Infrastruktur zur Erzeugung, Speicherung und den Import von Wasserstoff beschleunigen soll.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.