Die Spritpreis-Panik führt in die Irre
n-tv
Braucht Deutschland eine "Benzinpreisbremse", um eine Wirtschaftskrise abzuwenden? Der rasante Anstieg der Spritpreise in den vergangenen Wochen und Monaten täuscht darüber hinweg, dass die Belastung für die Verbraucher in der Vergangenenheit schon oft größer war als heute.
Autofahrer, Wirtschaftsvertreter und Politiker sind alarmiert. Die Spritpreise sind in den vergangenen Monaten rasant in die Höhe geschossen - ausgehend vom kräftigen Preiseinbruch in der Corona-Krise. Vergangene Woche knackte Diesel laut Daten des ADAC die Marke von 1,55 Euro pro Liter. Das war der bisherige historische Höchstpreis aus dem Jahr 2012. Und das Ende des Preisanstiegs ist wohl noch nicht erreicht.
Angesichts dieser Entwicklung fürchtet der Bundesverband mittelständische Wirtschaft gar eine "veritable Wirtschaftskrise". Denn diese "massive Belastung" von Unternehmen und Verbrauchern gefährde Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand". Der Ruf nach staatlicher Hilfe wird von liberalen bis linken Politikern geteilt. Noch-Verkehrsminister Andreas Scheuer brachte eine "Benzinpreisbremse", sprich: Steuersenkungen, ins Spiel.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.