Das China-Abenteuer geht weiter
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Die Cashcow der deutschen Wirtschaft bockt, droht und ziert sich: Wie sich beim Besuch von Bundeswirtschaftsminister Habeck zeigt, ist China ein immer schwierigerer Markt und Standort. Doch bei aller gewachsenen Vorsicht: Deutschlands Wirtschaft denkt gar nicht daran, dem Land den Rücken zuzukehren.
In China gibt es für ausländische Unternehmen viel zu verlieren. Von teuer erarbeiteten Wissensvorsprüngen über die eigene strategische Autonomie bis hin zu ganzen Produktionsstandorten. Aber Unternehmer wären keine Unternehmer, wenn sie neben den Risiken nicht vor allem die Chancen sehen würden: der mit Abstand größte Einzelmarkt der Welt unfassbar viele gut ausgebildete Arbeitskräfte, Zugang zu Rohstoffen und Wirtschaftswachstum selbst in schwierigen Zeiten. Während Robert Habecks China-Reise zeigt sich: Der Enthusiasmus deutscher Unternehmen für Innovation, Dynamik und Möglichkeiten in China ist ungebrochen.
Dabei liegt ihnen der Bundeswirtschaftsminister seit Jahren in den Ohren mit seinen Warnungen und der Forderung nach mehr Unabhängigkeit von China durch Diversifizierung. Lieferketten und Absatz dürften sich nicht einseitig auf das Land stützen. Deutschland dürfe nicht noch einmal in die Falle einseitiger Abhängigkeiten hineinlaufen, wie es der deutschen Wirtschaft mit den Energieimporten aus Russland passiert ist. Im November 2022 sagte Habeck zu ntv.de: "Deutschlands wirtschaftliche Abhängigkeit von China ist zu groß."
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."