Ciesek: Viele haben keine Motivation mehr
n-tv
Einerseits steht das Jahr 2021 für die Virologin Ciesek für viele Erkenntnisse über Corona. So gebe es bald schon neue Medikamente. Andererseits zeigt die Forscherin sich enttäuscht: Man habe zu langsam auf Infektionswellen reagiert. Dank der Impfstoffe hätte sie ein Ende der Pandemie früher erwartet.
Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek blickt mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2021 zurück - und sorgt sich um die Motivation, 2022 die Pandemie weiter zu bekämpfen. Man habe auf der einen Seite viele neue Erkenntnisse über das Virus gewonnen, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt: "Neben den monoklonalen Antikörpern stehen uns in den nächsten Wochen weitere neue antivirale Wirkstoffe zur Behandlung zur Verfügung." Trotzdem lief das Jahr schlechter, als Ciesek an Weihnachten 2020 erwartet hätte.
"Die Medikamente sind hilfreich, aber ein Ersatz für eine Impfung sind sie nicht." Anfang 2021 war sie davon ausgegangen, dass der Beginn der Impfungen das Ende der Pandemie einläutet. "Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele Menschen nicht impfen lassen", sagt die Virologin heute. "Ich finde das sehr schade, weil wir mit dem Impfstoff ein gutes Tool in der Hand hätten, diese Pandemie zu beenden."