"Catcalling darf nicht verharmlost werden"
n-tv
Anzügliches Hinterherpfeifen, sexistische Bemerkungen und unangenehme Annäherungsversuche: Eine neue Studie zeigt, wie weit verbreitet "Catcalling" in Deutschland ist und warum auch verbale Belästigungen unter Strafe gestellt werden sollten.
Sexuelle Belästigung durch Hinterherrufen, Nachpfeifen oder das Senden von unerwünschten sexuellen Bildern im Internet: Forscher in Deutschland haben erstmals das Phänomen des sogenannten Catcallings untersucht und dessen weite Verbreitung festgestellt. Bei einer Onlinebefragung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen gaben rund 90 Prozent der knapp 4000 Befragten unter anderem an, in den drei Monaten vor der Umfrage wegen ihres Aussehens bewertet worden zu sein.
Die Erhebung untersuchte das Phänomen erstmals für Deutschland. Catcalling ist hierzulande bislang weder ein eigener Straftatbestand noch eine Ordnungswidrigkeit, obwohl es eine Form der verbalen sexualisierten Belästigung darstellt. Mit dem Begriff werden sexuell anzügliches Rufen, Reden, Pfeifen oder sonstige Laute im öffentlichen Raum - für gewöhnlich durch Männer gegenüber Frauen - bezeichnet. Zum Catcalling gehören auch Belästigungen wie das Senden von Bildern oder Videos mit sexuellem Inhalt im Internet.