Boeing bekennt sich wegen 737-MAX-Abstürzen für schuldig
n-tv
Nach zwei tödlichen Flugzeugabstürzen mit 737-Max-Maschinen fordern die Familien der Todesopfer rund 25 Milliarden Dollar Entschädigung von Boeing. In einem Strafprozess bekennt sich der Flugzeugbauer schuldig, Fehler gemacht zu haben - zum Nachteil für die Hinterbliebenen.
Boeing hat sich in einem Strafverfahren der Irreführung der Flugsicherheitsbehörden im Vorfeld zweier tödlicher 737 MAX-Abstürze für schuldig bekannt. Laut US-Justizministerium hat sich der Flugzeughersteller auch zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 243,6 Millionen Dollar bereit erklärt. Zudem solle Boeing in den nächsten drei Jahren 455 Millionen Dollar ausgeben, um seine Compliance- und Sicherheitsprogramme zu verbessern. Außerdem muss Boeing drei Jahre lang einen unabhängigen Beobachter einstellen, der diese Verbesserungen überwacht. Ein Gericht muss die Vereinbarung noch absegnen.
Die Familien der 346 Menschen, die bei den Flügen vor fünf Jahren ums Leben gekommen sind, kritisierten, der Deal würde es Boeing ermöglichen, nicht die volle Verantwortung für die Todesfälle zu übernehmen. Indem sich Boeing schuldig bekennt, umgeht das Unternehmen einen öffentlich groß aufgezogenen Strafprozesses - etwas, auf das die Familien der Opfer gedrängt haben.
Das Schuldeingeständnis bringt allerdings für Boeing geschäftliche Herausforderungen mit sich. Unternehmen mit strafrechtlichen Verurteilungen können als Auftragnehmer im Verteidigungsbereich suspendiert oder ausgeschlossen werden. Es wird erwartet, dass Boeing eine Befreiung von dieser Konsequenz beantragt. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr Aufträge des Verteidigungsministeriums im Wert von 22,8 Milliarden Dollar erhalten, wie aus Bundesdaten hervorgeht. Im Rahmen der Einigung hat sich der Vorstand von Boeing außerdem bereit erklärt, sich mit den Familienangehörigen der Opfer zu treffen.
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