Banken droht "mehrjährige Krise" wegen Immobilienpreisen
n-tv
Die sinkenden Preise für Gewerbeimmobilien werden für Banken zu einer immer größeren Gefahr. Auch Deutschland verzeichnet historisch starke Rückgänge. Laut der EU-Bankenaufsichtsbehörde Eba müssen sich Geldhäuser auf eine mehrjährige Krise einstellen.
Homeoffice, Baukrise und Online-Handel sorgen nicht nur auf dem Markt für Gewerbeimmobilien für Turbulenzen. Die Krise belastet inzwischen auch die Bilanzen von Banken. Im Interview mit dem "Handelsblatt" warnt der Chef der EU-Bankenaufsichtsbehörde Eba, José Manuel Campa: "Die Banken müssen sich auf eine mehrjährige Krise einstellen." Institute, die auf Gewerbeimmobilien spezialisiert seien, könnten dabei "größere Herausforderungen bekommen als andere, breiter aufgestellte Banken." Für das Bankensystem als Ganzes sehe er jedoch "keine systemische Gefahr".
Gewerbeimmobilien zählten derzeit "zu den größten Risiken für den Bankensektor", sagt Campa. Besonders gravierend seien die Probleme aktuell in den USA. Dies sei auf die stark gestiegenen Zinsen und den Trend zu mehr Homeoffice zurückzuführen. "Die Auswirkungen dürften in Europa vermutlich nicht so stark ausfallen wie in den USA, aber der zugrunde liegende Trend ist ähnlich. Die Anpassungen in Europa werden also noch eine Weile andauern."
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) attestierte auch hierzulande zuletzt Preiseinbrüche wie nie zuvor: Bei Gewerbeobjekten verzeichnete der VDP Ende 2023 mit einem Preisverfall von 12,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum beziehungsweise 4,9 Prozent zum Vorquartal historisch starke Rückgänge.
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