Bankbilanzen machen Wall Street nervös
n-tv
Enttäuschende Quartalsberichte wichtiger US-Banken machen die Anleger an der Wall Street nervös. Auch der Nahostkonflikt drückt mächtig auf die Stimmung. In der Zinsdebatte gibt es keine neuen Signale, die für Kauflaune sorgen könnten.
Die Wall Street hat zum Wochenausklang mit gestiegenen geopolitischen Risiken sehr schwach geschlossen. Die internationale Politik hatte eindringlich vor den Folgen einer möglichen direkten Konfrontation zwischen dem Iran und Israel gewarnt. US-Präsident Joe Biden machte klar, dass die USA Israel zur Seite stehen würden. Die geopolitischen Spannungen ließen Anleger vor dem Wochenende ihr Risiko reduzieren.
"Das hätte große Auswirkungen auf den Energiesektor, aber in den vergangenen Wochen gab es ähnliche Schlagzeilen am Freitag, die nie zu etwas geführt haben", versuchte Marktstratege Paul Hickey von Bespoke Investment Group die Sorgen des Marktes etwas zu beruhigen. Die Ölpreise stiegen mit den Schlagzeilen, kamen aber deutlich von Tageshochs zurück. Am Aktienmarkt verlor der Dow-Jones-Index 1,2 Prozent auf 37.983 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten 1,5 bzw. 1,6 Prozent ein. Dabei standen sich an der Nyse 435 (Donnerstag: 1.448) Kursgewinner und 2.407 (1.379) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 39 (68) Titel.
Allerdings lieferte auch die angelaufene Berichtssaison erste Enttäuschungen, JP Morgan und Citi wurden nach Quartalsberichten mit deutlichen Abschlägen gehandelt. In der den Markt seit Tagen beherrschenden Zinsdebatte gab es keine neuen Erkenntnisse: Einerseits sprachen höher als gedacht ausgefallene Importpreise gegen Zinssenkungen, andererseits sprach die maue Stimmung der US-Verbraucher eher dafür. Denn der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung fiel, Ökonomen hatten einen knappen Anstieg prognostiziert.
Züge sind zu spät, die Schienen verschlissen, Bahnhöfe und Technik nicht up-to-date: Die Deutsche Bahn sieht sich mit einem Sanierungsstau konfrontiert. Gefordert wird deswegen schon länger ein Investitions-Fonds. Aufsichtsratschef Gatzer macht jetzt klar, wie viel Geld aus seiner Sicht gebraucht wird.