Appetit auf Abnehmspritze polstert Novo-Nordisk-Kasse
n-tv
Der Pharmakonzern verdient weiter prächtig an seiner Abnehmspritze - und kann doch die Nachfrage nicht befriedigen. Für den Sommer melden die Dänen Rekordwerte bei Umsatz und Betriebsergebnis. Mit der Aussicht auf zusätzlichen medizinischen Nutzen könnte es künftig noch mehr werden.
Der dänische Arzneimittelhersteller Novo Nordisk ist dank boomender Geschäfte mit seiner Abnehmspritze Wegovy auf Rekordkurs. "Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage das Angebot kurz- bis mittelfristig weiterhin übersteigen wird", sagte Konzernchef Lars Fruergaard Jorgensen. Im Sommer-Quartal stiegen die Einnahmen auf Jahressicht um 29 Prozent auf 58,7 Milliarden Dänische Kronen (7,9 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis (Ebit) erhöhte sich um ein Drittel auf 26,9 Milliarden Kronen. Damit fuhr das Unternehmen bei beiden Kennziffern Rekorde für sich ein - auch dank starker Geschäfte mit dem Diabetesmittel Ozempic, das wie Wegovy den appetitzügelnden Wirkstoff Semaglutid enthält. Seine Jahresziele hatte der Konzern im Oktober zum dritten Mal in Folge angehoben. Unter dem Strich blieben mit 22,5 Milliarden Kronen fast 60 Prozent mehr.
Novo Nordisk erwartet ein weiteres Jahr mit zweistelligem Umsatzwachstum für seine beiden Top-Medikamente. Jorgensen warnte allerdings, dass die Engpässe bei Wegovy kurz- bis mittelfristig anhalten würden. Da das Unternehmen den Appetit auf die Abnehmspritze nicht stillen könne, sei die Zahl der Patienten, die mit der Behandlung beginnen könnten, weiter begrenzt. "Während die Lieferkapazitäten für Wegovy schrittweise erweitert werden, bleibt die Versorgung mit den niedrigeren Dosierungen in den USA eingeschränkt, um eine fortlaufende Versorgung zu gewährleisten", erklärte das Unternehmen.
Im August hatte Novo mitgeteilt, dass die im Mai begonnen Beschränkungen für neue Patienten in den USA wahrscheinlich bis 2024 andauern werden. Angesichts des begrenzten Angebots von Wegovy sind Adipositas-Patienten auf das Diabetes-Medikament Ozempic ausgewichen, weil beide Medikamente denselben Wirkstoff enthalten. Dies hat auch zu einer Verknappung von Ozempic bei Patienten geführt, die es zur Behandlung ihrer Diabetes benötigen.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.