Anleger schütteln Inflationsangst ab
n-tv
Nach drei verlustreichen Handelstagen gönnt sich die Wall Street zum Wochenende einen heiteren Ausklang. Die Anleger lassen die Sorgen vor Zinssteigerungen und Inflation hinter sich. Vor allem bei den Tech-Werten kehrt der Optimismus zurück.
Nach drei abwärts gerichteten Handelstagen hat der US-Leitindex Dow Jones Industrial einen Teil seiner jüngsten Verluste wieder wettgemacht. Der Fokus der Anleger rückte an der Wall Street etwas ab vom Thema Inflation und es herrschte wieder mehr Optimismus für Aktienwerte vor allem im Technologiesektor. Der Dow ging 0,50 Prozent höher bei 36.100,31 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht verlor er damit 0,6 Prozent. Das am Montag erreichte Rekordhoch bei knapp unter 36.566 Zählern bleibt in Reichweite. Die anderen bedeutenden New Yorker Indizes zeigten sich noch etwas schwungvoller: Der marktbreite S&P 500 rückte um 0,72 Prozent auf 4682,85 Punkte vor. Der technologielastige Nasdaq 100 toppte dies mit einem Anstieg um 1,04 Prozent auf 16.199,89 Zähler.
Die weitgehend positiv verlaufene Berichtssaison geht allmählich zu Ende und stützt nach wie vor die Börsen, auch wenn die hohe Inflation verunsichert. Jede Veröffentlichung von Teuerungsraten, die über den Erwartungen liege, könnte an Aktien- und Anleihemärkten zu größeren Ausschlägen führen, konstatierte Chefanlagestratege Mark Haefele von UBS Global Wealth Management. Noch aber sei das Thema nicht stark genug, um die Rally am Aktienmarkt zu beenden. Allerdings belasten die Inflationsängste mittlerweile das Konsumklima in den USA, wie der von der Universität Michigan erhobene Index an diesem Freitag verdeutlichte. Er fiel im November auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."