Alstom weitet Verlust aus - Kapitalerhöhung soll Schulden senken
n-tv
Der weltweit zweitgrößte Zugbauer sitzt nach der Übernahme des Konkurrenten Bombardier auf einem hohen Schuldenberg. Der soll in den kommenden Jahren deutlich kleiner werden. Dazu sammeln die Franzosen neue Gelder ein und trennen sich von Geschäftsbereichen. Operativ läuft es derweil solide.
Der französische Zughersteller Alstom ist im vergangenen Jahr trotz höherer Einnahmen tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Wie das Unternehmen mitteilte, erhöhte sich das Minus im Geschäftsjahr per Ende März auf 309 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte sich das Defizit noch auf 132 Millionen Euro belaufen. Die Einnahmen legten im selben Zeitraum um 6,7 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Allerdings kamen 8,4 Prozent weniger Bestellungen herein. Deren Wert bezifferte das Unternehmen mit knapp 19 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern - die wichtigste Kennzahl des Unternehmens - stieg um 17 Prozent auf 997 Millionen Euro. Die Marge verbesserte sich von 5,2 auf 5,7 Prozent.
Dennoch konnte der Konzern bei Anlegern punkten. Denn Alstom geht nun seinen hohen Schuldenberg an. Dieser hatte sich beim weltweit zweitgrößten Zugbauer hinter dem chinesischen Staatskonzern CRRC durch die Übernahme der Zugsparte von Bombardier im Jahr 2021 aufgetürmt. Die Nettoverschuldung stieg auf zuletzt fast drei Milliarden Euro. Bis März 2025 soll sie aber um ein Drittel gedrückt werden.
Dazu plant der TGV-Hersteller Verkäufe in Höhe von rund 700 Millionen Euro und eine Kapitalerhöhung um rund eine Milliarde Euro. Diese soll spätestens im September durchgeführt werden. Die beiden Hauptaktionäre CDPQ und Bpifrance mit Anteilen über 17,4 Prozent beziehungsweise 7,5 Prozent hätten zugesagt, sich zu beteiligen, hieß es. Im April hatte Alstom bereits die Veräußerung der Bahnsignaltechnik-Sparte in Nordamerika an Knorr Bremse für 630 Millionen Euro angekündigt. Schließlich sind Hybridanleihen über mehr als 750 Millionen Euro geplant.
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