Airbus-Aktie schmiert ab - und reißt Branche mit runter
n-tv
Im Zusammenhang mit Problemen bei Flugzeugherstellern macht Boeing immer wieder Schlagzeilen. Dabei geht oft unter, dass auch Airbus inklusive seiner Zulieferer - die teilweise die gleichen sind wie beim Konkurrenten - zu kämpfen hat. Neue Nachrichten vom Konzern lassen die Aktie abschmieren.
Bei Airbus ist Sand im Getriebe. Der europäische Flugzeugbauer muss nicht nur Abstriche an seinen Produktions- und Gewinnzielen für das laufende Jahr machen, weil es nun auch bei den Triebwerks-Lieferanten knirscht. Airbus-Chef Guillaume Faury muss sich auch eingestehen, dass das ehrgeizige Ziel, in zwei Jahren eineinhalb Mal so viele A320-Flugzeuge zu bauen wie bisher, nicht machbar ist. "Wir haben jetzt Gegenwind, wir müssen in den sauren Apfel beißen", sagte Faury vor Analysten. Auf 75 A320 pro Monat werde Airbus wohl erst 2027 kommen, ein Jahr später als geplant.
"Wir laufen hoch, aber langsamer als erwartet", so Faury. Zulieferer hatten seit Längerem gewarnt, dass sie mit dem Tempo von Airbus nicht Schritt halten könnten. An der Börse stürzte die Airbus-Aktie um elf Prozent auf 132,74 Euro ab. Auch Papiere von Triebwerkslieferanten wie MTU und Rolls-Royce, denen der Konzern die Schuld an den Problemen gibt, wurden in Mitleidenschaft gezogen. MTU brachen um sechs Prozent auf 214,30 Euro ein, Rolls-Royce verloren vier Prozent.
In diesem Jahr würden insgesamt wohl nur rund 770 statt der geplanten 800 Flugzeuge ausgeliefert und damit kaum mehr als 2023, teilte der Konzern in Toulouse mit. Der Nachschub an A320-Triebwerken habe sich über die vergangenen Monate deutlich verschlechtert. Im Juni hat Airbus Branchenkreisen zufolge bisher nicht einmal halb so viele Maschinen an Kunden ausgeliefert wie geplant. Ohne die Rücknahme der Ziele hätte Airbus Ende des Monats die ersten Maschinen ohne Triebwerke bauen müssen, erklärte Faury. Die Lieferanten müssen "die Konsequenzen tragen" - ihnen drohen offenbar Strafzahlungen.
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Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."