Zeugnisse der Braunkohleindustrie in Sachsen erfasst
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Im Zuge eines vom Bund geförderten Projekts haben Archäologen und Denkmalpfleger Tausende Zeugnisse der Braunkohleindustrie im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier flächendeckend erfasst. Mit der Dokumentation steht nun für Sachsen ein gesamtheitliches Inventar zur Verfügung, wie das Landesamt für Denkmalpflege (LfD) in Dresden am Sonntag mitteilte. Als eine Art "allumfassender Geschichtsatlas des kulturellen Erbes der Braunkohleindustrie" ermögliche diese "tiefen Einblick in eine für die betroffenen Landschaften prägende Industrie".
Die Erkenntnisse sollen schrittweise im Onlineportal Kultur Landschaft Digital, einem Informationssystem über die historische Kulturlandschaft, publiziert werden. In zwei LfD-Publikationen sind schon ausgewählte Objekte beschrieben - vom Königlichen Braunkohlewerk über Gruben und Kohlebunker bis zum Denkmal "Zwiebelfrau und Bergmann".
Das zweijährige interdisziplinäre Erfassungsprojekt steht im Zusammenhang mit dem Strukturwandel in den Kohleregionen. Die fast flächendeckende Inventarisierung eines vollständigen Industriezweiges in vier Bundesländern - auch in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen arbeiten Teams - ist laut LfD "ein Novum", die erstmalige digitale Bereitstellung von Informationen und Kartierungen ermögliche den bundesweiten Vergleich. Das Projekt verdeutliche, "wie prägend dieser Industriezweig für die Reviere war und mit der großen Anzahl an baulichen Anlagen auch weiterhin bleibt". Für deren Erhaltung brauche es Konzepte, Geld und Menschen, die sich mit den Objekten identifizierten.