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"Yoko" - Racheengel mit scharfer Klinge
n-tv
Yoko ist glücklich. Dann schlägt das Schicksal zu: Sie ist zur falschen Zeit am falschen Ort. Zwei Männer missbrauchen sie, drohen ihr mit dem Tod. Yoko geht nicht zur Polizei - sie nimmt die Sache selbst in die Hand, denn sie ist die Tochter eines Fleischers. Vom Autor der "Totenfrau"-Trilogie. Gnadenlos.
"Du hast jeden Tag die Möglichkeit, neu anzufangen." Dieser Satz hat sich in Yokos Kopf festgesetzt. Er stammt von ihrer Freundin Maren. Sie muss es wissen: Einst Chefin einer gut laufenden Werbeagentur, hat sie von heute auf morgen alles hingeschmissen, ist in die heruntergekommene Gartenlaube ihres Bruders gezogen und widmet sich seitdem ihren beiden vermeintlich grünen Daumen.
Mit Maren ist Yoko glücklich. Sie ist bei ihrem Vater aufgewachsen, die Mutter früh gestorben. Yokos Vater ist Fleischer gewesen. Sie selbst hat früh das Handwerk gelernt, es sogar übernommen, als es mit ihrem Vater gesundheitlich schnell und steil bergab ging. Sie pflegte ihn - und zerlegte dann Schweine und Rinder, machte Wurst und hielt den Laden am Laufen. Doch als Yokos Vater stirbt, ist es auch mit dem Fleischer-Handwerk vorbei. Yoko gründet stattdessen eine Glückskeks-Manufaktur. Sie entwickelt einen eigenen Teig und hat Erfolg. Sie lernt Maren kennen und lieben. Das Leben könnte nicht perfekter sein.
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"Golden Years" lautet der Titel des 14. Albums von Tocotronic und könnte nicht ironischer anmuten, wirft man dieser Tage einen Blick auf die Weltlage, die selten schlimmer war. Das sehen auch Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank nicht etwa anders, erklären im Interview mit ntv.de aber ihre Beweggründe für ihre Titelwahl. Zudem geht es um 30 Jahre Bandgeschichte, die Herausforderungen des Alterns und den Einfluss aktueller und persönlicher Krisen auf die kreative Arbeit. Tocotronic erklären, warum klare Sprache in der Musik politisch sein kann, sie ihre Fans bewundern und Nazis mit einem "Kiss of Death" bekämpft werden sollten.