Was spricht gegen Bienenhaltung in der Stadt?
n-tv
Das Halten von Honigbienen in Städten ist ein seit Jahren wachsender Trend, auch bei umweltbewussten Hipstern. Nun gibt es aber vermehrt kritische Stimmen am "Urban Beekeeping". Nehmen Honigbienen ihren wilden Verwandten die knappe Nahrung weg?
Nicht umsonst haftet den Honigbienen der Ruf der Fleißigen an. Schon früh am Morgen verlassen sie ihre Stöcke und suchen Nahrung für sich und den Nachwuchs ihres Volkes. Sie fliegen von Blüte zu Blüte, trinken Nektar und sammeln Pollen. Auf bis zu 50 Quadratkilometer erstreckt sich das Sammelgebiet eines einzigen Bienenvolkes.
An der Hege und Pflege von Honigbienen finden in Deutschland immer mehr Menschen Gefallen. Nach Angaben des Deutschen Imkerbundes (D.I.B.) haben 2021 etwa 170.000 Imker 1,14 Millionen Bienenvölker gehalten. Gerade in Städten steigt die Zahl der Honigbienen-Völker seit Jahren. "Urban Beekeeping" - also das Halten von Bienen in Hinterhöfen, Kleingärten, auf Schulhöfen oder Balkonen - ist im Zuge gewachsenen Umweltbewusstseins ein Trend bei alten Ökos wie bei jungen Hipstern. Aber ist das gut so?
Einigen Experten zufolge ist die Honigbienenhaltung alles andere als ein nachhaltiger Beitrag zum Naturschutz, im Gegenteil. Der unkontrollierte Boom trage zum Niedergang der Wildbienen bei, die auf die gleichen Nahrungsquellen angewiesen seien wie die quasi domestizierten Verwandten. Denn während in gesunden Naturlandschaften mit viel Grün und abwechslungsreichem Pflanzenangebot das Nahrungsangebot für alle groß genug ist, kann es in kleinflächigen Parks oder Grünanlagen der Städte schon mal zu Gerangel am Pflanzenbüffet kommen.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.