
Gürtelrose-Impfung senkt Demenzrisiko bei Frauen
n-tv
Dass sich eine Impfung gegen Gürtelrose positiv auf das Demenzrisiko auswirkt, wird bereits seit Längerem vermutet. Jetzt liefert eine neue Studie weitere gute Belege: Offenbar hat der kleine Pieks tatsächlich einen äußerst nützlichen Nebeneffekt. Allerdings profitiert nur eins der Geschlechter.
Eine Impfung gegen Gürtelrose kann einer Studie zufolge zumindest bei Frauen auch einen gewissen Schutz vor Demenz bieten. Ein bereits vermuteter Effekt der Impfung auf das Demenzrisiko sei mit der neuen Analyse bestätigt, erklären auch unabhängige Experten. "Die Effektstärke der Impfung auf das Verhindern oder Verzögern einer Demenz ist so groß, dass dies ein Argument für die Impfung über den Schutz vor einer Gürtelrose hinaus ist", sagte Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). "Es ist zu diskutieren, ob nicht generell die Impfung ab 50 Jahren zumindest für Frauen empfohlen werden sollte."
Die im Fachjournal "Nature" vorgestellten Ergebnisse seien ein weiterer guter Grund, die Impfung gegen Gürtelrose in Anspruch zu nehmen, meinte auch Klaus Überla, Direktor des Virologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen. "Die bisherigen Hinweise, dass Impfungen gegen Gürtelrose nicht nur vor der Gürtelrose schützen, sondern auch das Risiko von Demenz reduzieren, erfahren mit der jetzigen Publikation eine wichtige unabhängige Bestätigung. Unklar ist, wieso dieser Effekt nur bei Frauen zu beobachten war."

Disorazol Z1 ist ein Naturstoff, der normalerweise von Bakterien produziert wird. Er kann das Wachstum von Zellen verhindern und diese auch zerstören. Daher wird er bereits seit Längerem als mögliches Antikrebsmittel untersucht. Jetzt konnten Magdeburger Chemiker erstmals den Wirkstoff im Labor nachbauen.