Was George Grosz und Samurai gemeinsam haben
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Es ist ein Wagnis, in Berlin ein Museum zu gründen, die Kulturpolitik gilt als ungeheuer kompliziert. Trotzdem gibt es zwei Neuzugänge: Das Kleine Grosz Museum und das Samurai Museum. Ihre Macher haben sich einfach getraut und geben n-tv.de Einblicke in dieses Abenteuer.
Es ist einer dieser schmuddeligen Kieze Berlins: der Straßenstrich ist nicht weit, Drogen gibt es gefühlt an jeder Ecke, die Menschen sind mürrisch, die Autos zu schnell, die Häuser schäbig, die U-Bahn rauscht auf einem Hochgleis über alles hinweg. In der Schöneberger Bülowstraße wartet hinter hohen Mauern dennoch eine Oase der Ruhe mit Teich, Garten und Café. In einer ehemaligen Tankstelle kann man seit Neuestem zudem Kunst "tanken". Das Kleine Grosz Museum ist schon in den wenigen Wochen nach seiner Eröffnung ein Besuchermagnet. "Wir haben täglich bis zu 400 Anfragen, aber nur für 250 Leute am Tag Kapazität", erzählt Ralph Jentsch.
Der Kunsthistoriker hatte vor 20 Jahren die Vision, einen Ort zu schaffen, an dem man sich mit George Grosz und seinem Werk beschäftigen kann. "Ich wollte mehr als nur ein oder zwei Bilder von George Grosz, wie sonst üblich in Museen, zeigen", so seine Mission. Diese Umgebung - den Stadtmorast mit seiner Härte und Hässlichkeit draußen vor der Tür - hätte Grosz geliebt. Jentsch ist der Nachlassverwalter des Malers und nach geduldigem Warten und Suchen auf sechs andere Grosz-Enthusiasten gestoßen. Jetzt konnten sie gemeinsam den Traum vom Grosz-Museum verwirklichen. Die ehemalige Tankstelle ist zunächst für fünf Jahre angemietet. Dann hoffen sie "auf eine größere Lokalität", so der 78-Jährige optimistisch.
Einen Ort, an dem er lange bleiben kann, hat Peter Janssen bereits gefunden. Mindestens 30 Jahre lang soll sein Samurai Museum in der quirligen Auguststraße das Publikum für seine vielbeachtete Sammlung begeistern. So lange läuft der Mietvertrag. Damit bespielt er den ehemaligen Standort der Olbricht-Sammlung völlig neu und sehr anders. Olbricht hatte den Ort für seine zeitgenössische Kunstsammlung vor zwei Jahren überraschend geschlossen. Jetzt kann man sich hier gekonnt mit Geschichte und Kunst der Samurai auseinandersetzen. Eine erste Version des Museums hatte Projektentwickler Peter Janssen eigentlich schon 2018 eröffnet: Etwas ab vom Schuss im Untergeschoss einer Seniorenresidenz in Berlin-Zehlendorf und nur an drei Tagen in der Woche geöffnet.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.