Warum deutsche Talente ausgerechnet nach Vechta strömen
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Rasta Vechta spielt dank eines sensationellen Doppel-Aufstiegs in der kommenden Saison in der ersten und zweiten Profiliga im deutschen Basketball. Das bietet Chancen für aufstrebende Talente. Ein Blick auf einen etwas anderen Verein.
Vechta ist eine kleine, relativ unbekannte Stadt im niedersächsischen Niemandsland. Aber: Vechta ist auch eine Basketballstadt. Wie Hagen, Tübingen oder Bamberg. Nun unterscheidet sich das Städtchen in Niedersachsen nicht nur in der Größe - mit knapp 34.000 Einwohnern aktuell das BBL-Team aus der kleinsten Stadt -, sondern auch in der Tatsache, dass der ortsansässige Basketballklub Rasta Vechta in der kommenden Spielzeit sowohl in der Basketball-Bundesliga BBL als auch direkt darunter in der 2. Bundesliga ProA vertreten ist. Eine Kuriosität, die es so im Profibasketball auch noch nicht gab.
Zwar hatten Topklubs wie Bamberg oder Alba Berlin früher schon mal sogenannte Farmteams, also kooperierende Ausbildungsvereine, in der 2. Liga. Aber dass ein und derselbe Klub mit zwei Teams in den beiden Top-Ligen spielt, das ist neu. Im Fußball ist das nicht möglich: so durften die Zweitvertretungen des FC Bayern (2020) oder SC Freiburg (2023) trotz sportlicher Berechtigung nicht aus der 3. Liga aufsteigen. Im Basketball geht das, die Statuten verbieten es nicht. Die Lizenzerteilung für Rasta Vechta und Rasta Vechta II besiegelten den neuen One-Two-Punch.
Es ist eine kuriose Konstellation, die den Klubchef Stefan Niemeyer durchaus stolz macht. Er spricht von der erfolgreichsten Saison der Vereinshistorie - zusammen mit dem überraschenden Erreichen des Halbfinals in den Bundesliga-Playoffs 2019. Die erste Mannschaft von Rasta Vechta feierte Ende Mai den Zweitligatitel, der zweiten Mannschaft gelang in den vergangenen zwei Jahren gar der Durchmarsch von der Regionalliga in die ProA. "Das ist schon ungewöhnlich", sagt der Rasta-Vechta-Geschäftsführer.