Wenn's schlecht läuft, sieht der FC Bayern bald ganz anders aus
n-tv
Dem FC Bayern stehen arbeitsreiche Monate ins Haus. Im kommenden Sommer könnte eine größere Zahl an prominenten Spielern den Verein verlassen. Zahlreiche Verträge laufen aus. Die Münchner wandeln bei der Zukunftsplanung auf einem schmalen Grat.
Irgendwann muss diese Zeit kommen. Irgendwann wird es einen FC Bayern ohne Manuel Neuer und Thomas Müller geben. Womöglich bricht diese Zeit im nächsten Sommer an. Die Verträge der Ikonen laufen aus. Noch bleibt unklar, wie es weitergeht. Vielleicht nicht mehr im Gleichschritt. Erstmals seit 2011 könnten sich die Wege trennen. Neuer soll wohl noch mindestens ein Jahr bleiben, ehe dann endlich die Stunde von Alexander Nübel, noch an den VfB Stuttgart ausgeliehen, im Münchner Tor schlägt. Bei Müller sieht es dagegen eher so aus, als würde seine Ära zu Ende gehen. Als Führungsfigur ist er unumstritten, als Stammspieler nicht mehr. Und dafür ist er dann mutmaßlich zu teuer.
Die Zukunft für den FC Bayern hat bereits begonnen. Sie läuft aber noch verborgen im Schatten, parallel zur Gegenwart. Die richtet sich vor allem auf das "Finale Dahoam" aus. Die Champions League trägt ihr Endspiel in München aus. Wie 2012. Als es bis ins Finale ging. Eine Stadt träumte, nur um von Chelsea gedemütigt zu werden. Denn das war es damals - eine "Demütigung Dahoam", eine, die das gefräßigste Monster des deutschen Fußballs hervorbrachte. Nach der Niederlage gegen Chelsea und dem 2:5 gegen den BVB im DFB-Pokalfinale 2012 schauten sich die Bayern nicht mehr um. Erst Bayer Leverkusen rauschte national in der vergangenen Saison an ihnen vorbei - und zahlt in dieser Saison womöglich schon den Preis dafür.
Aber national? Das ist Pflicht. International! Das ist die Kür. Das ist der Heldenritt. Die Sehnsucht nach dem Henkelpott, dem ersten seit dann fünf Jahren, ist riesig. Und holen soll sie eine Mannschaft, die Stand jetzt, nicht weiß, ob es sie so in der nächsten Saison noch gibt. Denn nicht nur die Verträge von Müller und Neuer laufen aus, auch ist nicht geklärt, wie es mit Joshua Kimmich, Alphonso Davies, Leroy Sané, Sven Ulreich und Eric Dier weitergeht. Und über allem schwebt die Frage: Was macht Jamal Musiala?