Währungshüter sehen künftige Zinsschritte kontrovers
n-tv
Ob die US-Notenbank die Zinsen kurz vor Weihnachten noch einmal senken wird, ist an der Wall Street ein heiß diskutiertes Thema. Die Protokolle der jüngsten Sitzung legen nahe, dass es dazu derzeit keine Einigkeit gibt. Der Name des künftigen US-Präsidenten wurde allerdings wohl nicht erwähnt.
Die US-Währungshüter haben sich laut dem jüngsten Fed-Protokoll zuletzt uneinig darüber gezeigt, wie weit sie die Zinsen noch senken müssen. Sie stimmten aber darin überein, dass es derzeit richtig ist, keine konkreten Aussagen über die Entwicklung der US-Geldpolitik in den kommenden Wochen zu machen. Das geht aus den gerade veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung der US-Notenbank vom November hervor.
"Die Teilnehmer wiesen darauf hin, dass geldpolitische Entscheidungen nicht auf einem vorgegebenen Kurs liegen und von der Entwicklung der Wirtschaft und den Auswirkungen auf die Wirtschaftsaussichten abhängen." Die Teilnehmer wiesen laut dem Protokoll zudem auf die Komplikationen hin, die mit der aktuellen Politik verbunden seien. Viele hätten dabei erklärt, dass es aufgrund der Volatilität der jüngsten Wirtschaftsdaten wichtig sei, zugrundeliegende Trends zu erkennen. Viele merkten auch an, dass es aufgrund der Ungewissheit über den neutralen Zinssatz schwierig sei, festzustellen, inwieweit die aktuellen Zinssätze die Wirtschaftstätigkeit tatsächlich unterdrückten.
Dem Protokoll zufolge scheinen die Fed-Vertreter bei der jüngsten Sitzung jegliche Diskussion über die wirtschaftlichen Auswirkungen von Donald Trumps bevorstehender Rückkehr ins Amt des US-Präsidenten vermeiden zu wollen. Trump hatte bereits im Wahlkampf immer wieder deutlich gemacht, dass die Regierung im Weißen Haus künftig bei der Zinspolitik der Fed mitreden wolle.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.