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Positives Gutachten stützt Thyssenkrupps Stahlsparte
n-tv
Die Stahlsparte von Thyssenkrupp steckt schon lange in der Krise. Nun gibt es immerhin eine Finanzierungszusage für die kommenden zwei Jahre. An der Börse sorgt das für Hoffnung. Ein Gutachten zur langfristigen Perspektive der Stahlsparte soll im Frühjahr vorliegen.
Ein wohlwollendes Gutachten für die Stahlsparte des Industriekonzerns Thyssenkrupp weckt an der Börse Hoffnungen. Die Agentur Dow Jones zitiert einen Händler, der Kurschancen sieht: Die positive Prognose eines Sanierungsgutachtens für die Stahlsparte sollte den Kurs stützen. Der Wert der Aktie allerdings rutschte am Vormittag minimal ab, auf zwischenzeitlich 3,73 Euro.
Thyssenkrupp hat seiner schwächelnden Stahltochter eine Finanzierungszusage für die kommenden zwei Jahre gegeben. Ein unabhängiges Gutachten kam "zu einer positiven Fortführungsprognose" für Thyssenkrupp Steel, wie die Stahlsparte des Konzerns in Essen mitteilte. Ein Gutachten zur langfristigen Prognose soll den Angaben nach im Frühjahr fertig sein.
Mit der Finanzierungszusage herrsche "nun Klarheit über die Finanzierungssituation des Stahlbereichs nach Beendigung des bisherigen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages" zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres, erklärte Thyssenkrupp Steel. Die Stahlsparte mit rund 27.000 Beschäftigten kriselt seit Jahren. Grund sind die schwache Konjunktur und auch die teure Umstellung auf grünen Stahl.
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Im Kampf gegen die hohe Inflation in den Jahren 2022 und 2023 setzt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen hoch, um die Preise stabil zu halten. Dafür müssen die Währungshüter ein Minus von fast acht Milliarden Euro in den Bilanzen ausweisen. Das ist der höchste Verlust in der Geschichte der EZB.
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