Autozulieferer Gerhardi stellt Insolvenzantrag
n-tv
Die Autobranche steckt in der Krise. Im VW-Konzern brodelt es gewaltig. Jetzt eine nächste Pleite: Der Zulieferer Gerhardi Kunststofftechnik meldet Insolvenz an. Für 1500 Angestellte in insgesamt vier Werken ist unklar, wie es jetzt weitergeht.
Die Gerhardi Kunststofftechnik GmbH aus Lüdenscheid ist finanziell in Schieflage geraten. Der Automobilzulieferer hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Hagen gestellt. Das geht aus einer Bekanntmachung auf dem Portal Insolvenzbekanntmachungen.de hervor. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Jan-Philipp Hoos von der Kanzlei White & Case bestellt.
Gerhardi beschäftigt insgesamt 1500 Menschen. Wie es für die nun weitergeht, ist noch unklar. Der Insolvenzverwalter war zunächst nicht für eine Reaktion zu erreichen.
Das Unternehmen zählt zu den größten Entwicklern und Produzenten "für galvanisierte und technisch anspruchsvolle Kunststoffteile" in Europa, wie es auf der eigenen Internetseite heißt. Neben Lüdenscheid, Altena und Ibbenbüren hat Gerhardi noch einen Standort in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama. Das Unternehmen wurde 1796 gegründet. Damals produzierte die Firma Schnallen aus Messing und Kupfer.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.