KTM vor Insolvenz - hoher dreistelliger Millionenbetrag fehlt
n-tv
Genauso wie die Autobranche leiden auch die Motorradfabrikanten unter zurückgehenden Verkaufszahlen. KTM baut gerade 1000 Arbeitsplätze ab. Es fehlt ein dreistelliger Millionenbetrag. Das Unternehmen will sich jetzt in die Sanierung retten - und dementiert Gerüchte um einen prominenten Investor.
Der angeschlagene Motorradhersteller KTM AG will sich einem Sanierungsverfahren unterziehen. Das österreichische Unternehmen benötige aktuell einen hohen dreistelligen Millionenbetrag, doch das Management gehe "nicht davon aus, dass es gelingen wird, die notwendige Zwischenfinanzierung zeitgerecht sicherzustellen", hieß es vom Eigentümer Pierer Mobility AG in Mattighofen.
KTM werde ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragen. Das Unternehmen kündigte eine Senkung der Produktion in den kommenden zwei Jahren an, um den Lagerbestand zu reduzieren und das Überleben der KTM-Gruppe nachhaltig zu sichern.
Als Reaktion auf die eingebrochene Nachfrage hatte das Unternehmen schon Mitte November angekündigt, dass die Produktion zurückgefahren werde. Von Weihnachten bis Ende Februar soll die Fertigung ausgesetzt werden. Rund 300 Arbeitsplätze werden bis Anfang 2025 abgebaut. Zuvor waren dieses Jahr bereits 700 Stellen gestrichen worden. Aktuell beschäftigt KTM in Österreich rund 5000 Menschen.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.