Studie lässt kein gutes Haar an Wachstumschancengesetz
n-tv
Die Ampelregierung, allen voran die FDP, und die deutschen Unternehmen setzen große Hoffnung in das Wachstumschancengesetz. Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge wird dessen Wirkung jedoch gering ausfallen. Es gäbe kaum neue Jobs und einen großen Leidtragenden.
Die geplanten Steuerentlastungen für Unternehmen durch das Wachstumschancengesetz von Bundesfinanzminister Christian Lindner werden die Wirtschaftsdynamik einer Studie zufolge insgesamt kaum verbessern. Die deutsche Wirtschaftsleistung werde durch das Gesetz in den Jahren 2024 bis 2028 nur um insgesamt etwa sieben Milliarden Euro gesteigert, heißt es in einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), wie die "Rheinischen Post" berichtete.
Das jährliche Wirtschaftswachstum steige so um 0,05 Prozent. "Auch wenn die Schritte in die richtige Richtung gehen, ist der Effekt auf die Investitionstätigkeit und das deutsche Bruttoinlandsprodukt voraussichtlich gering", lautet das Fazit des Instituts. Das IW errechnete diese Ergebnisse demnach mithilfe des "Global Economic Model" der Denkfabrik Oxford Economics; in dieses statistische Modell wurden die geplanten steuerlichen Entlastungen eingespeist.
Insgesamt liegt das Entlastungsvolumen dem Regierungsentwurf zufolge bei 32 Milliarden Euro zwischen 2024 und 2028. Eine Investitionsprämie soll den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft voranbringen. Zudem wird die steuerliche Anrechnung von Verlusten erleichtert, auch soll es zeitlich befristet eine degressive Abschreibung für neue Wohngebäude und weitere Möglichkeiten für Sonderabschreibungen geben.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.