
Städte sind bei Klee Evolutionstreiber
n-tv
Eine Stadt ist ein besonderes Ökosystem. Manche Tiere und Pflanzen fühlen sich hier besonders wohl, andere gar nicht. Nun zeigen Forscher einen globalen Zusammenhang von Verstädterung und Evolution.
Städte als vom Menschen geprägte Ökosysteme können die Evolution bestimmter Arten vorantreiben - und zwar rund um den Globus auf ähnliche Weise. Das zeigt ein großes, internationales Forscherteam im Fachmagazin "Science" am Beispiel des Weißklees (Trifolium repens).
Die unscheinbare Pflanze dürfte jeder kennen, sie kommt fast überall in Deutschland und in vielen Regionen auf der ganzen Welt vor. Deshalb kann am Weißklee untersucht werden, ob eine städtische Umgebung - unabhängig von den besonderen Gegebenheiten einer bestimmten Stadt - zu einer Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population beiträgt.
Die Forscher um Co-Studienleiter James Santangelo von der University of Toronto konzentrierten sich bei ihrer Arbeit auf eine bestimmte Eigenschaft des Weißklees. Die Art hat grundsätzlich die Fähigkeit, bei Beschädigungen ihrer Blätter Blausäure freizusetzen. So kann sich Weißklee gegen Fraßfeinde wie beispielsweise Schnecken wehren. Allerdings gibt es die Pflanzen - je nach spezifischer genetischer Veranlagung - mit und ohne Gift-Eigenschaft.

Disorazol Z1 ist ein Naturstoff, der normalerweise von Bakterien produziert wird. Er kann das Wachstum von Zellen verhindern und diese auch zerstören. Daher wird er bereits seit Längerem als mögliches Antikrebsmittel untersucht. Jetzt konnten Magdeburger Chemiker erstmals den Wirkstoff im Labor nachbauen.