Rubel klettert auf Sieben-Jahres-Hoch
n-tv
Mit Sanktionen als Folge auf den Ukraine-Angriffskrieg wollte der Westen die russische Wirtschaft und auch die Landeswährung schwächen. Doch es kommt anders. Dank mehrerer Faktoren zeigt sich der Rubel stark wie lange nicht.
Unbeeindruckt vom russischen Zahlungsausfall Anfang der Woche hat die Landeswährung Rubel ein neues Hoch gegenüber den Leitwährungen Dollar und Euro erklommen. "Der Dollar kostet das erste Mal seit dem 28. Mai 2015 weniger als 52 Rubel. Der Euro kostet erstmals seit dem 26. Mai 2015 weniger als 55 Rubel", teilte die Nachrichtenagentur Interfax nach Schließung der Moskauer Börse mit. Als Grund für die Rubelstärke führen die Währungsexperten der Agentur die bevorstehenden Steuerzahlungen in Russland und den hohen Ölpreis an.
Nachdem der Rubel kurz nach Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs noch deutlich eingebrochen war, ist er nun seit Monaten auf Erholungskurs und hat inzwischen den doppelten Wert seines Tiefstands erreicht.
Selbst der am Dienstag von der Rating-Agentur Moody's festgestellte technische Zahlungsausfall Russlands konnte dem Anstieg des Rubels nichts anhaben. Hier handelt es sich freilich auch nicht um eine übliche Staatspleite, sondern um technische Probleme bei der Überweisung der Schuldzahlungen, die vom Westen blockiert werden.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.