Robbe vertreibt Adler mit Spuck-Attacke
n-tv
Dass Lamas spucken können, ist bekannt. Bei Robben wurde dieses Verhalten nicht beobachtet - bis jetzt. Eine Kegelrobbe an der britischen Küste gibt mit ihrer Spuck-Attacke nun Anlass, hergebrachte Annahmen zu überdenken.
Mit einem außergewöhnlichen Verhalten hat eine Robbe an der britischen Küste die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern auf sich gezogen. Wie die University of Portsmouth kürzlich mitteilte, sah eine Vogelbeobachterin, wie eine Kegelrobbe an der Küste der Isle of Wight einen Wasserstrahl auf einen Seeadler spuckte. Der Greifvogel näherte sich demnach der Wasseroberfläche - wohl, um einen Fisch zu fangen - als die Robbe zu der Spuck-Attacke griff. Zuvor seien Warnrufe ohne Wirkung geblieben.
Seeadler waren auf der Isle of Wight an Englands Südküste längst ausgestorben und wurden erst 2019 dort wieder angesiedelt. "Sichtungen von Kegelrobben und Seeadlern sind inzwischen häufige Vorkommnisse auf der Isle of Wight, aber dass es zu Interaktionen zwischen diesen beiden Arten kommt, wurde bisher nicht berichtet", sagte Paläontologin Megan Jacobs, die Tochter der Vogelbeobachterin, einer Mitteilung der Universität zufolge. Ihrer Einschätzung nach könnte es sich um eine Strategie handeln, um Seeadler im Wettbewerb um Beutefische auszustechen.
Es handle sich um den ersten Bericht, dass Kegelrobben Spucken als Mittel zur Abwehr oder Abschreckung nutzten, so Jacobs weiter. Spucken werde üblicherweise bei Menschen, Kamelen, Lamas und Alpakas sowie Schlangen und den sogenannten Schützenfischen beobachtet, hieß es in der Mitteilung weiter. Bei Robben handle es sich aber um ein eher ungewöhnliches Verhalten. "Das stellt unsere hergebrachte Wahrnehmung von Abwehrmechanismen bei Tieren infrage", wurde Jacobs zitiert, die als Co-Autorin einen Bericht über die Beobachtung in der Fachzeitschrift "Isle of Wight Natural History and Archaeological Society Journal" veröffentlichte.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.