Rat verzichtet auf neue Regelung für Genderzeichen
n-tv
Sternchen, Bindestrich oder Doppelpunkt: Es gibt mehrere Alternativen, um geschlechtergerechte Sprache anzuwenden. Die sogenannten Genderzeichen sind bislang nicht Teil des Regelwerks - das wird sich auch laut dem jüngsten Beschluss des Rates für deutsche Rechtschreibung nicht ändern.
Es bleibt kompliziert. Über das Thema Gendern mit Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen im Wortinneren - wie etwa bei "Schüler:innen", "Schüler_innen" oder "Schüler*innen" - gibt es schon lange eine gesellschaftliche Debatte in Deutschland. Das Ganze ist längst politisch aufgeladen und kocht immer wieder hoch - in Schulen, am Küchentisch, am Arbeitsplatz. Im Alltag geht es um solche Fragen wie die, ob in der Schule Gendern als Fehler in einer Klausur gewertet wird.
An der ganzen Debatte und der großen Bandbreite in den Bundesländern wird sich vermutlich nach der neuesten Äußerung des Rats für deutsche Rechtschreibung nichts ändern. Wer sich eine eindeutige Positionierung erhofft hatte, die auf einen einfachen Nenner zu bringen ist, wurde enttäuscht.
Selbst in dem Gremium als wichtige Instanz für Rechtschreibung war die Sitzung zum geschlechtergerechten Schreiben sehr kontrovers, wie der Ratsvorsitzende Josef Lange im belgischen Eupen danach berichtete. Der Rat kam auch deshalb zusammen, weil es im Vorfeld sehr viele Fragen von Behörden und Schulen gab, wie sie mit dem Thema Gendern umgehen sollen.