Porsche schließt Millionenvergleich mit US-Klägern
n-tv
Im Rechtsstreit um angeblich irreführende Angaben zum Kraftstoffverbrauch einigt sich Porsche mit Klägern in den USA. Eine Entschädigung von bis zu 1100 Dollar pro Auto könnten nun die Besitzer von rund einer halben Million Wagen erhalten. Porsche will einen Schlussstrich bei dem leidigen Thema ziehen.
Porsche akzeptiert im Rechtsstreit um angeblich irreführende Angaben zum Kraftstoffverbrauch Hunderttausender Autos in den USA einen Kompromiss. Zur Beilegung zivilrechtlicher Ansprüche habe Porsche einen Vergleich geschlossen, bestätigte das Unternehmen auf Nachfrage. Bei den Vorwürfen der Sammelkläger gehe es um potenzielle Kraftstoffverbrauchs- und Emissionsabweichungen. Laut Gerichtsakten wird Porsche Autobesitzern in den USA im Rahmen des Vergleichs mindestens 80 Millionen Dollar (76 Millionen Euro) zahlen.
Der zum Volkswagen-Konzern gehörende Sportwagenbauer war 2020 zunächst durch Medienberichte über Unregelmäßigkeiten bei Abgaswerten von Benzinern ins Visier von US-Klägeranwälten geraten. Eine treibende Kraft war die Großkanzlei Lieff Cabraser, die bereits im "Dieselgate"-Skandal von VW eine wichtige Rolle spielte. Nachdem bei den US-Sammelklagen anfangs mögliche Abgas-Manipulationen im Zentrum standen, geht es bei dem nun geschlossenen Vergleich letztlich vor allem um angeblich irreführende Angaben zum Spritverbrauch.
Porsche betonte in seiner Stellungnahme, die Anschuldigungen der Kläger in diesem Verfahren nicht anerkannt zu haben. "Die Einigung dient der Beendigung der Thematik", erklärte das Unternehmen. Der Vergleich betreffe nur Fahrzeuge, die in den USA verkauft wurden. In Deutschland hatte das Kraftfahrtbundesamt 2021 ein Verfahren eingeleitet. In den USA geht es den Gerichtsdokumenten nach um rund 500.000 Porsche-Wagen mit Baujahren von 2005 bis 2020. Die Besitzer sollen Entschädigungen von bis zu 1110 Dollar pro Auto erhalten.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.