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"Perspektiven hellen sich auf, Erholung gestaltet sich schwierig"
n-tv
Erneut blicken Börsenprofis optimistischer auf die deutsche Wirtschaft. Doch die Zuversicht steigt langsamer als zuletzt. Ein Ökonom spricht von einem Dämpfer für die Konjunkturhoffnungen. Das dürfte vor allem an der hartnäckigen Inflation und dem Gerangel mit China liegen.
Börsenprofis blicken trotz der anziehenden Weltwirtschaft nur ein wenig optimistischer auf die deutsche Konjunktur. Das Barometer für die Erwartungen in den kommenden sechs Monaten stieg im Juni überraschend nur minimal um 0,4 Punkte auf 47,5 Zähler - aber dennoch das elfte Mal in Folge. Dies teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner Umfrage unter 154 Analysten und Anlegern mit. Ökonomen hatten jedoch für Juni mit einer stärkeren Verbesserung gerechnet. "Das Ergebnis ist ein klarer Dämpfer für bestehende Konjunkturhoffnungen", sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. "Für Wachstumsoptimismus ist die Zeit weiter nicht reif."
Das ZEW-Barometer erreichte zwar wie zuletzt den höchsten Stand seit Februar 2022, ehe der russische Krieg gegen die Ukraine die Konjunkturerwartungen abstürzen ließ. Die konjunkturelle Lage wurde allerdings unerwartet schlechter bewertet: Dieser Indikator fiel um 1,5 Punkte und rutschte mit minus 73,8 Zählern noch tiefer in den negativen Bereich. "Die Konjunkturerwartungen sowie die Lageeinschätzung für Deutschland stagnieren", sagte ZEW-Chef Achim Wambach. "Die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft hellen sich auf, die Erholung gestaltet sich jedoch schwierig", bilanzierte Helaba-Analyst Ulrich Wortberg.
Die deutsche Wirtschaft war Anfang 2024 um 0,2 Prozent gewachsen und damit nur knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Für das laufende Quartal erwarten viele Fachleute ebenfalls einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts. Vor allem die Verbraucher werden demnach mit mehr Ausgaben die Wirtschaft ankurbeln. "Der private Konsum dürfte in den kommenden Quartalen einen Gang hochschalten", erläuterte Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Denn die Inflation verliere an Schärfe und sorge für höhere Realeinkommen und so für mehr Kaufkraft. Der ZEW-Index habe sich im Juni zwar nur leicht erholt, dafür in den vergangenen Monaten deutlich. "Die Botschaft lautet: Ein Aufschwung steht ins Haus", betonte Gitzel.
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