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Nabu-Chef Enssle: Artenschutz droht ins Abseits zu geraten
n-tv
Stuttgart (dpa/lsw) - Abstriche beim Artenschutz fürchtet der Chef des Naturschutzbundes Nabu Baden-Württemberg, Johannes Enssle, angesichts von Sparzwängen und der Fokussierung des Landes auf Windkraft. "Ein bisschen wirkt es manchmal schon so, als ob Windräder derzeit noch die einzige politische Währung sind", sagte er der "Schwäbischen Zeitung" (Dienstag). Zudem müsse das Umweltministerium zehn Millionen Euro sparen, die Hälfte davon solle beim Naturschutz gestrichen werden. "Damit sägen wir an dem Ast, auf dem wir sitzen."
Enssle monierte gegenüber der Zeitung auch, dass nun häufiger Ausnahmeregelungen bei der Genehmigung von Windrädern greifen sollten. Das funktioniere nur, wenn im Gegenzug in Artenhilfsprogramme investiert werde. Dafür sei bisher kein Geld vorgesehen. "Baden-Württemberg muss hier selber aktiv werden." Zwar habe keine Landesregierung in Deutschland soviel für den Umwelt- und Naturschutz getan wie die des grünen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. "Aber jetzt droht das Thema ins Abseits zu geraten."
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Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl werden ab 2027 schrittweise deutlich teurer. Wenn sich Verbraucher und Unternehmen nicht darauf einstellen, können Preissteigerungen wie nach Ausbruch des Ukraine-Krieges hart zuschlagen. Trotzdem klärt die Politik bislang kaum über den Emissionshandel auf. Mathis Bönte ist Anwalt und seit 2019 Klimaaktivist. Vor allem die klimaschädlichen Kampagnen von CDU, CSU und FDP haben ihn wütend gemacht. Irgendwann hatte er das Gefühl, nicht weiterzukommen, wenn er den Parteien immer nur weiter vorwirft, keinen Klimaschutz zu wollen. Im Frühjahr 2023 wählte er daher einen anderen Weg und trat in die FDP ein. Eine Weile warnte er als "Der Verrückte aus der FDP" vor Verbrennerautos, Öl- und Gasheizungen. Mit ntv.de spricht er darüber, warum er - unter anderem - vom Kauf einer Gasheizung abrät und warum er die FDP wieder verlassen hat.