
Moore sind die unsichtbaren Helden der Natur
n-tv
Im nassen Zustand gehören Moore zu den wichtigsten Kohlenstoffspeichern der Erde. Trockengelegt stoßen sie dagegen so viel Treibhausgase aus wie ein Auto, das jedes Jahr bis zu 200.000 Kilometer fährt. Leider sind in Deutschland fast alle entwässert. "Nur noch zwei Prozent sind natürlich nass - ein winzig kleiner Anteil, streng geschützte Naturschutzgebiete. Unsere Juwelen", sagt Susanne Abel im "Klima-Labor" von ntv. Sinnvoll wäre es deshalb, Moore wieder zu vernässen, dann aber verlieren wir landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Biologin untersucht deshalb am Greifswald Moor Centrum, wie wir beides schaffen: Torf erhalten, CO2 speichern und Landwirten eine Alternativen anbieten. "Es sind noch viele Fragen offen", schränkt die Moor-Expertin ein, macht aber auch Hoffnung: "Wir entdecken immer mehr Produkte, die man aus diesen Feuchtgebietspflanzen machen kann."
ntv.de: Sie arbeiten am Greifswald Moor Centrum und unterstützen Politik und Gesellschaft mit "moorbezogener Expertise". Woher kommt das Interesse? Das ist ja ein eher ungewöhnliches Berufsfeld.
Susanne Abel: Das stimmt. Ich bin Biologin, habe mich auf Pflanzenökologie spezialisiert und in meiner Abschlussarbeit zu Mooren in Feuerland geforscht. Die sind ja weltweit verbreitet und einfach faszinierende Ökosysteme. Was mich dabei gehalten hat, ich arbeite schon seit über zehn Jahren in dem Bereich, ist die zunehmende Bedeutung und die Notwendigkeit, dass wir etwas daran ändern, wie Moore aktuell genutzt werden.

Disorazol Z1 ist ein Naturstoff, der normalerweise von Bakterien produziert wird. Er kann das Wachstum von Zellen verhindern und diese auch zerstören. Daher wird er bereits seit Längerem als mögliches Antikrebsmittel untersucht. Jetzt konnten Magdeburger Chemiker erstmals den Wirkstoff im Labor nachbauen.