Kommt eine neue Welle von Geschlechtskrankheiten?
n-tv
In den 90er-Jahren waren die Zahlen sexuell übertragbarer Krankheiten hierzulande stabil. Danach stiegen sie zunehmend. Jetzt verzeichnen Industrieländer international explodierende Zahlen – vor allem bei Syphilis. Welche Gründe Experten vermuten und warum die junge Generation als Hoffnungsträger gilt.
Die Lage zu Geschlechtskrankheiten sei "außer Kontrolle", zitiert der britische "Guardian" Gesundheitsexperten aus den USA. Die Syphilis-Neuinfektionen im letzten Jahr haben mit über 52.000 Fällen den höchsten Stand seit 1948 erreicht, und auch die HIV-Fälle seien sprunghaft um 16 Prozent zum Vorjahr angestiegen. Auch die "Japan Times" berichtet vom höchsten Syphilis-Stand seit Beginn der Aufzeichnungen in Japan. Die bakterielle Syphilis kann zunächst zu Ausschläge und Wunden führen, im weiteren Stadium unbehandelt sogar tödlich sein. Erste Warnsignale auch für Deutschland?
"Wir sehen insgesamt einen Trend von zunehmenden Geschlechtskrankheiten", sagt Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft, gegenüber ntv.de. "Nicht nur bei der Syphilis, sondern insbesondere auch bei Chlamydien, Gonokokken und Mycoplasma genitalium. All diese Infektionen werden durch Bakterien verursacht, wobei gegen die letzten beiden kaum noch Antibiotika wirken." Die genaue Infektionslage sei unklar, weil das Robert-Koch-Institut (RKI) bundesweit nicht alle Geschlechtskrankheiten überwacht. Brockmeyer bezieht sich vielmehr auf inoffizielle Zahlen aus lokalen Gesundheitszentren - beispielsweise im Ruhrgebiet und in Berlin.
Seit den 2000ern steigen die Infektionen mit Geschlechtskrankheiten aber jedes Jahr. Brockmeyer führt dies unter anderem auf die erleichterte Partnersuche durch das Internet zurück. "Immer wenn eine neue Technologie kam, gerade auch beim Online-Dating, sind die Sexualkontakte und die sexuell übertragbarer Infektionen gestiegen." Welchen Effekt Corona diesbezüglich hat, konnte der Experte in einer Studie zeigen. Während der Pandemie waren die sexuellen Kontakte zwar geringer. Weil die Menschen aber in kleineren Netzwerken Sex hatten, traten dort wiederum vermehrt Geschlechtskrankheiten auf. Der Experte geht davon aus, dass bisher unentdeckte Erkrankungen jetzt in die Statistiken einfließen werden. Außerdem gebe es einen Nachholbedarf nach der Pandemie. Mehr sexuelle Freizügigkeit führe dann auch zu mehr Infektionen durch Geschlechtskrankheiten, so Brockmeyer.
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