In drei Jahren fünf Prozent Waldfläche weniger
n-tv
Man hat es angesichts der Hitze- und Dürreperioden sowie der Stürme in den letzten Jahren ahnen können: Der Wald hat sehr darunter gelitten. Wie sehr, zeigen Satellitendaten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt: Von Januar 2018 bis April 2021 wurden fast fünf Prozent des Waldes zerstört.
Die Waldverluste in Deutschland sind einer neuen Analyse zufolge erheblich größer als bisher angenommen. Von Januar 2018 bis April 2021 seien auf rund 501.000 Hektar Fläche Baumbestände zerstört worden - das entspreche fast fünf Prozent der gesamten Waldfläche, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zu der satellitengestützten Auswertung mit. Das sei erheblich mehr als bisher gedacht. Ursache seien "vor allem die ungewöhnlich starken Hitze- und Dürreperioden in diesen Jahren, die wiederum den Befall durch Schadinsekten begünstigt haben".
Um den Baumverlust genau zu beziffern, nutzte die DLR-Forschergruppe des Earth Observation Center (EOC) in Oberpfaffenhofen Aufnahmen des Satelliten "Sentinel-2" des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus und des US-amerikanischen Satelliten "Landsat-8". Die Daten zeigten, dass überwiegend die Mitte Deutschlands mit ihren Nadelwäldern betroffen ist - von der Eifel über das Sauerland, den Harz und den Thüringer Wald bis in die Sächsische Schweiz. Allein Nordrhein-Westfalen hat demnach innerhalb von drei Jahren mehr als ein Viertel seiner Fichtenwälder verloren, in einigen Landkreisen waren es sogar mehr als zwei Drittel.
Die Bäume sind entweder abgestorben oder großflächigen Notfällungen zum Opfer gefallen. "Kahlschläge sind oft die letzte Maßnahme bei massivem Schädlingsbefall, um - im Fall von Fichten - dem Borkenkäfer die Nahrung zu entziehen und dadurch seine weitere Ausbreitung zu verhindern", hieß es vom DLR.
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