In der Formel 1 kocht die Rassismus-Debatte über
n-tv
Eine Debatte um Rassismus und Diskriminierung beschäftigt die Formel 1 vor dem Gastspiel in Silverstone. Betroffen von den Entgleisungen ist nicht nur Superstar Lewis Hamilton. Die Rolle des Rennstalls Red Bull bleibt ein wenig unklar.
Für Lewis Hamilton sollte die Heimkehr in sein Formel-1-Wohnzimmer Silverstone eigentlich zur Kraftquelle werden. Doch der heftige Wirbel um rassistische Aussagen des dreimaligen Weltmeisters Nelson Piquet trifft ausgerechnet jetzt eine offene Wunde des Superstars und der Motorsport-Szene. "Es war genug Zeit, zu lernen. Jetzt ist es Zeit zu handeln", mahnte der 37-Jährige, dem es im Kampf gegen Diskriminierung und für mehr Diversität in der Rennserie nicht schnell genug vorangeht.
In den Tagen vor dem britischen Grand Prix am Sonntag (16 Uhr/RTL und im Liveticker auf ntv.de) wurde der Motorsport gleich von mehreren Entgleisungen erschüttert. Gerade erst war Hamilton öffentlich der schwarzen TV-Reporterin Naomi Schiff beigesprungen. Die Rennfahrerin, die einen deutschen Vater hat, sah sich im Internet heftigen Anfeindungen ausgesetzt. "Es ist noch ein weiter Weg, die Einstellung in diesem Sport zu ändern", schrieb Hamilton.
Für Aufregung sorgte auch eine rassistische Aussage des Red-Bull-Ersatzfahrers Jüri Vips in einem Internet-Stream. Der Rennstall trennte sich deshalb in dieser Woche vom Esten. In der Nachwuchsklasse Formel 2 darf der 21-Jährige aber für das Hitech-Team die Saison zu Ende fahren. "Eine überraschende Entscheidung, die wir so nicht getroffen hätten", teilte die Formel-2-Spitze mit.