IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn
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Als Reaktion auf die steigende Inflation fordert IG-Metall-Chef Hofmann eine Lohnerhöhung von mindestens sieben Prozent. Diese Forderung sei keinesfalls zu hoch, als Rechengrundlage diene die Zielinflation der EZB von zwei Prozent. Auch für die umstrittene Übergewinnsteuer spricht Hofmann sich aus.
Angesichts der Rekordinflation fordert IG-Metall-Chef Jörg Hofmann ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Einschließlich einer Umverteilungskomponente könnten es mindestens sieben Prozent sein. "Wir brauchen eine kräftige Lohnerhöhung", sagte Hofmann der "Süddeutschen Zeitung". "Der Tarifabschluss muss zwei Jahre abdecken, 2022 und 2023. Laufen die Verhandlungen gut, haben wir im November ein Ergebnis."
Die Forderung kommt zustande, indem man für zwei Jahre die Zielinflation der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 Prozent zu der Steigerung der Produktivität von 1,1 Prozent, addiere, erläuterte Hofmann. Allein auf dieser Basis ergebe sich mehr als sechs Prozent mehr Lohn. "Hinzu kommt zwingend eine Umverteilungskomponente, weil die Firmen derzeit so hohe Gewinne erzielen." Zum Einwurf des Journalisten in dem Interview, dass dies addiert mindestens sieben Prozent Lohnplus ergäbe, sagte Hofmann: "Oder darüber - schauen wir mal."
Die Verträge für rund 3,7 Millionen Beschäftigte in den Kernbranchen der deutschen Industrie laufen Ende September aus. Bei bundesweiten Sitzungen der regionalen Tarifkommissionen zeichnete sich vergangene Woche bereits ab, dass die IG Metall für ihre Mitglieder bei den anstehenden Tarifverhandlungen angesichts der hohen Inflation ein deutliches Lohnplus herausholen will. Der IG-Metall-Vorstand will am 20. Juni seine Forderungsempfehlung beschließen. Die Empfehlung ist noch nicht die endgültige Forderung. Diese wird am 30. Juni in den regionalen Tarifkommissionen und noch einmal am 11. Juli vom Vorstand abschließend beschlossen.
Beim Batteriekonzern Varta haben sich zuletzt die schlechten Nachrichten gehäuft. Beobachter konnten miterleben, wie der Konzern immer weiter in die Krise rutscht. Bereits seit Sommer gibt es einen Plan, wie Varta saniert werden soll. Darum wird es nun bei einem Gerichtstermin in Stuttgart gehen. Ein Überblick über die Krise bei Varta - und wie es um die Zukunft des Traditionsunternehmens bestellt ist: