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Hamburger Hafen-Deal mit Cosco in der Schwebe
n-tv
Gegen den Widerstand mehrerer Ministerien drückt das Kanzleramt die Beteiligung eines chinesischen Staatsreeders im Hamburger Hafen durch. Der Terminalbetreiber sieht den Deal auf einem gutem Weg. Aus China klingt das allerdings deutlich skeptischer. Das Staatsunternehmen warnt die eigenen Aktionäre.
Für den Hafenlogistiker HHLA ist die umstrittene chinesische Beteiligung an einem Terminal im Hamburger Hafen so gut wie unter Dach und Fach, für den potenziellen Partner Cosco jedoch noch lange nicht. "Wir können bestätigen, dass es in sachlich, konstruktiven Gesprächen zwischen der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), CSPL und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gelungen ist, sich auf konkrete Voraussetzungen für eine Beteiligung von CSPL an der HHLA Container Terminal Tollerort GmbH zu verständigen", erklärte eine HHLA-Sprecherin in Hamburg. Nun würden letzte Details geklärt, um die Transaktion zeitnah abschließen zu können.
Den Aussagen der HHLA-Sprecherin vorausgegangen war zuvor eine Pflichtmitteilung von Cosco Shipping Ports Ltd. (CSPL) an der Börse in Hongkong. Demnach sieht Cosco die Sache bei weitem nicht so fortgeschritten. Es sei zwar an den Voraussetzungen zur Erfüllung der Unbedenklichkeitsbedingungen und am Abschluss der Transaktion gearbeitet worden. Es gebe aber keine Zusicherung, "dass die Transaktion stattfinden wird oder wann sie stattfinden kann". Gleichzeitig empfahl Cosco Aktionären und potenziellen Anlegern, beim Handel mit Wertpapieren der Gesellschaft Vorsicht walten zu lassen.
Cosco wollte ursprünglich 35 Prozent der Betriebsgesellschaft der Container Terminal Tollerort (CTT) GmbH übernehmen und das Terminal im Gegenzug zum bevorzugten Umschlagplatz in Europa aufwerten. Unter dem Eindruck der jüngsten Erfahrungen mit Russland und der Abhängigkeit von dessen Gaslieferungen war jedoch ein heftiger politischer Streit entbrannt über die Frage, ob eine chinesische Beteiligung zugelassen werden soll. Vor diesem Hintergrund beschloss die Bundesregierung unter Federführung des Kanzleramts letztlich eine sogenannte Teiluntersagung, die nur einen Anteilserwerb unter 25 Prozent zulässt. Ein weitergehender Erwerb oberhalb dieses Schwellenwerts wurde untersagt.
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