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Gressel warnt vor russischem Einmarsch in Deutschland
n-tv
Im Bundeskanzleramt wird man die Analyse nicht gerne lesen: Die Führungsriegen der EU und Deutschlands seien seit dem russischen Angriff auf die Ukraine wie kleine Kinder, die von den USA an die Hand genommen werden müssten. Der Militärexperte Gressel plädiert für einen Sieg Kiews.
Der Militärexperte Gustav Gressel rechnet für das Frühjahr mit einer massiven russischen Offensive in der Ukraine. Im Gespräch mit dem "Stern" sagte der Osteuropa-Experte, selbst ein neuerlicher Sturm auf Kiew sei nicht auszuschließen, obwohl es für die Russen nahezu unmöglich sei, die ukrainische Hauptstadt einzunehmen. "Aber hat das die politische Führung kapiert und hat das Putin kapiert? Oder befiehlt er seiner Armee Angriffe auf Ziele, die jenseits ihrer praktischen Reichweite und Möglichkeiten liegen", sagte Gressel. "Armeeführung und Politik müssen sich nicht unbedingt einig sein."
Entsprechend erwartet der Militärexperte weitere, zähe und blutige Gefechte, die die Entschlossenheit der Ukrainer eher noch stärken, denn schwächen würden. Ein Sieg der Ukraine sei am Ende nicht nur wünschenswert, sondern auch möglich - vorausgesetzt der Westen ringe sich dazu durch, die Ukraine verstärkt mit westlichen Waffen, allen voran dem deutschen Panzer Leopard II, zu unterstützen.
Gressel kritisierte gegenüber dem Magazin die zögerliche Haltung der Führungsriege bei der EU und im Bundeskanzlerarmt. "Das Problem ist, wir haben es in Europa weitestgehend mit Hosenscheißern in politischen Führungsriegen zu tun, die sich aufgrund der nuklearen Disparität nicht trauen, über die geringste Hürde alleine zu springen", sagte Gressel. "Da muss der Amerikaner hergehen und sie an die Hand nehmen und eskortieren, so wie das bei kleinen Kindern der Fall ist."
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Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl werden ab 2027 schrittweise deutlich teurer. Wenn sich Verbraucher und Unternehmen nicht darauf einstellen, können Preissteigerungen wie nach Ausbruch des Ukraine-Krieges hart zuschlagen. Trotzdem klärt die Politik bislang kaum über den Emissionshandel auf. Mathis Bönte ist Anwalt und seit 2019 Klimaaktivist. Vor allem die klimaschädlichen Kampagnen von CDU, CSU und FDP haben ihn wütend gemacht. Irgendwann hatte er das Gefühl, nicht weiterzukommen, wenn er den Parteien immer nur weiter vorwirft, keinen Klimaschutz zu wollen. Im Frühjahr 2023 wählte er daher einen anderen Weg und trat in die FDP ein. Eine Weile warnte er als "Der Verrückte aus der FDP" vor Verbrennerautos, Öl- und Gasheizungen. Mit ntv.de spricht er darüber, warum er - unter anderem - vom Kauf einer Gasheizung abrät und warum er die FDP wieder verlassen hat.