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Gressel: Neue Panzerlieferungen "sind Quantensprünge"
n-tv
Rund 90 Schützenpanzer wollen Deutschland und die USA an die Ukraine liefern. Nach Einschätzung des Militärexperten Gressel verbessern sich damit die Offensivkapazitäten der ukrainischen Armee spürbar. Die Argumente, mit denen Berlin Kampfpanzer zurückhält, kann er dagegen nicht nachvollziehen.
Die Entscheidung Deutschlands und der USA, Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, sind nach Einschätzung des Militärexperten Gustav Gressel von hohem Wert. "Die Schützenpanzer 'Marder' und Bradley sind sehr, sehr gute Fahrzeuge - weit besser als all das, was die Ukrainer vorher hatten", sagte Gressel, der beim European Council on Foreign Relations (ECFR) forscht, zu ntv.de. "Das fängt bei der Optik an, geht über den Panzerschutz und die Beweglichkeit bis hin zu den Waffensystemen. Das sind wirklich Quantensprünge, technisch-qualitativ."
Die Ukraine verfüge mittlerweile über genügend Soldaten. "Das Problem ist: Das ist alles Infanterie zu Fuß oder Infanterie auf leichten Allrad-Fahrzeugen und diese kann man schwer für Angriffe verwenden." Ohne mobilen Schutz für die Fußsoldaten könne die Infanterie zwar in gefestigten Verteidigungsstellungen eingesetzt werden, schwerlich aber in Offensiven oder in sogenannten Verzögerungsgefechten, erläuterte Gresssel. Zugleich bereite sich die Ukraine darauf vor, "dass im Frühling eine neue russische Offensive kommt, weil sie damit rechnet, dass diese 200.000 mobilgemachten Kräfte, die noch in Russland sind, dann aus anderen Richtungen - etwa aus dem Norden oder im Raum Charkiw - angreifen könnten." Zudem sei Kiew darauf eingestellt, dass weitere Mobilmachungsrunden in Russland folgen könnten.
Mit der Lieferung der "Marder"- und Bradley-Panzer sei der Krieg zwar noch nicht gewonnen, sagte Gressel. "Aber das ist zumindest die Voraussetzung dafür, dass man die russische Frühlingsoffensive übersteht und dann noch Schlagkraft hat, um im Frühling wieder Gelände zu befreien." Außerdem seien Deutschland und die USA mit der Entscheidung, insgesamt rund 90 Schützenpanzer zu liefern, noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen. "Es gibt natürlich noch mehr Bradley in den USA und es gibt auch mehr 'Marder' in Deutschland", sagte Gressel. "Da kann man dann immer noch ein bisschen nachliefern."
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Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl werden ab 2027 schrittweise deutlich teurer. Wenn sich Verbraucher und Unternehmen nicht darauf einstellen, können Preissteigerungen wie nach Ausbruch des Ukraine-Krieges hart zuschlagen. Trotzdem klärt die Politik bislang kaum über den Emissionshandel auf. Mathis Bönte ist Anwalt und seit 2019 Klimaaktivist. Vor allem die klimaschädlichen Kampagnen von CDU, CSU und FDP haben ihn wütend gemacht. Irgendwann hatte er das Gefühl, nicht weiterzukommen, wenn er den Parteien immer nur weiter vorwirft, keinen Klimaschutz zu wollen. Im Frühjahr 2023 wählte er daher einen anderen Weg und trat in die FDP ein. Eine Weile warnte er als "Der Verrückte aus der FDP" vor Verbrennerautos, Öl- und Gasheizungen. Mit ntv.de spricht er darüber, warum er - unter anderem - vom Kauf einer Gasheizung abrät und warum er die FDP wieder verlassen hat.