Furcht vor Rezession verschreckt Investoren
n-tv
Die steigenden Ölpreise deuten darauf hin, dass die USA in die nächste Rezession schlittern könnten. Anleger reagieren verunsichert und verkaufen. Die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine treiben unterdessen die Inflation weiter an.
Die US-Börsen haben am Freitag belastet vom Ukraine-Krieg mit Kursabschlägen geschlossen. Sorgen bereiteten Investoren die wirtschaftlichen Folgen des Krieges, der einerseits das weltweite Wachstum dämpft und gleichzeitig die Inflation antreibt. "Die Zentralbanken haben derzeit weniger Flexibilität, um Schocks an den Aktienmärkten abzufedern, so wie sie es in den vergangenen Jahren erfolgreich getan haben", sagte UBS-Experte Haefele weiter. Vor dem Wochenende scheuten Investoren zudem größere Engagements.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging 0,7 Prozent tiefer auf 32.944 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq gab 2,2 Prozent auf 12.843 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 1,3 Prozent auf 4204 Punkte ein. Hier drückte die drohende Abschaltung von Facebook in Russland auf die Stimmung. Die dortige Staatsanwaltschaft will den Mutterkonzern Meta wegen dessen Umgang mit Gewaltaufrufen im Ukraine-Krieg als "extremistische Organisation" einstufen lassen. Meta-Aktien rutschten daraufhin um 3,9 Prozent ab.
Die US-Rohölsorte WTI verteuerte sich dagegen wieder und legte 3,4 Prozent auf 109,57 Dollar je Barrel (159 Liter) zu. "Rückblickend betrachtet fielen neun der letzten elf US-Rezessionen zusammen mit gestiegenen Ölpreisen", sagte Portfoliomanager Rob Almeida vom Vermögensverwalter MFS. "Jede Rezession hat ihre eigene Ursache, aber höhere Energiepreise wirken sich in der Regel sehr wachstumshemmend aus."
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.