Französische Hotels tricksen Plattformen aus
n-tv
In Deutschland fürchten viele Hoteliers um ihre Existenz: Vom Niveau der Vorkrisenzeit sind sie immer noch meilenweit entfernt. In Frankreich rebellieren kleine Hotels gegen die großen Portale und fordern Touristen zu Direktbuchungen auf. Damit wollen sie die hohen Gebühren einsparen.
Über 300 kleinere französische Hotels haben sich gegen die großen Buchungsplattformen verbündet, von denen sie sich in der Corona-Krise ungenügend unterstützt sehen. Unter dem Motto "Ich wähle Frankreich" (#JechoisislaFrance) rufen die Hotels, die sich zum Verband "Contact Hôtels" zusammengeschlossen haben, zu Buchungen bei den Hotels direkt statt über die großen Plattformen auf. Und das soll sich für die Touristen lohnen. Versprochen werden Tarife, die unter denen auf den Buchungsplattformen liegen, sowie weitere Vergünstigungen. "Wir geben lieber unseren Kunden einen Nachlass, anstatt die großen Firmen zu mästen, die wenig Steuern in Frankreich zahlen und wenig Jobs schaffen", sagte der bretonische Hotelier Vincent Carro der Zeitung "Le Figaro". Im Mittelpunkt der Kritik der unabhängigen Hoteliers stehen die Kommissionen zwischen 15 und 25 Prozent des Buchungspreises, den die Plattformen kassieren, die den Hotels oftmals aber auch viel Umsatz sichern. Die Plattformen waren laut der Initiatoren des Protests auch in der Krise unter Missachtung der Notlage nicht bereit, die Kommissionen zu senken. Diese Geschäftspraxis bedrohe die Existenz vieler Hotels, hieß es.More Related News
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