Frühwarnsystem gegen Amokläufer wird landesweit ausgerollt
n-tv
Düsseldorf (dpa/lnw) - Das neue Frühwarnsystem gegen Amokläufer soll vom kommenden Monat am landesweit eingesetzt werden. Damit könnten risikoträchtige Personen frühzeitig erkannt und das Risiko schwerer Gewalttaten gesenkt werden, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch mit. Das Konzept mit dem Namen "PeRiskoP" war nach den Amokfahrten von Münster, Volkmarsen und Trier in Pilotbehörden getestet worden.
"PeRiskoP" ist die Abkürzung für "Handlungs- und Prüffallkonzept zur Früherkennung von und dem Umgang mit Personen mit Risikopotenzial". Es fußt auf der Erfahrung, dass viele Amokläufer vor ihren Taten durch Andeutungen aufgefallen waren. "Wir wollen tickende Zeitbomben aus dem Verkehr ziehen und so verhindern, dass Menschen verletzt werden oder sogar sterben", hatte Reul angekündigt.
Seit März 2021 hatten Polizeibehörden in Münster, Bielefeld und Kleve das Konzept getestet. Während dieser Testphase seien insgesamt 66 Prüffälle bearbeitet worden. Darunter sei zum Beispiel ein junger Mann gewesen, der wiederholt Bücher zum Thema "Amok" ausgeliehen und im Internet mit Amoktaten gedroht hatte. Dank einer psychologischen Behandlung sei er stabilisiert und die akute Gefahrenlage entschärft worden.
Das Konzept habe sich aus seiner Sicht mehr als bewährt, so Reul. Deswegen werde es nun landesweiter Standard. Bei der Risikobewertung gehe die Polizei anhand eines Kriterienkatalogs vor.
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