Forscherin: "Glück ist zurzeit weniger ein Thema"
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Die Spirale aus Krisen, in der sich die Welt seit Jahren befindet, scheint nicht enden zu wollen. Einer Neurowissenschaftlerin zufolge geht es vielen Menschen deswegen auch nicht darum, Glück zu finden, sondern irgendwie alles durchzustehen. Und sie weiß einen Rat, wie das besser gelingen kann.
Krisen, Kriege, Konflikte: In dieser Zeit spielt die Frage nach Glück laut Beobachtung der Glücksforscherin Michaela Brohm-Badry kaum eine Rolle. "Glück ist zurzeit weniger ein Thema. Es geht eher darum: Wie kommen wir durch diese belastende Zeit?", sagte sie in Trier. Viele Menschen seien angesichts der Vielzahl von Krisen verunsichert. "Und Unsicherheit führt zu großen Ängsten, die letztlich krank machen können", so die Neurowissenschaftlerin.
"Was wir ganz deutlich haben, ist eine multiple Krise", die sich auf vielen verschiedenen Ebenen bewege. Da sei einmal das Individuelle, dass sich Menschen beispielsweise wegen gestiegener Preise und Kosten um ihre Zukunft sorgen. Hinzu komme international eine gefühlte Bedrohung wegen der Kriege in der Ukraine und in Gaza. Zudem gebe es die globale Klimakrise. "Das ist schon eine außergewöhnlich belastende Zeit", sagte Brohm-Badry.
Wichtig sei, den Krisen nicht zu großem Raum zu lassen. "Was im Moment total wichtig ist, ist Zuversicht. Zuversichtlich zu bleiben angesichts dessen", sagte die Wissenschaftlerin, die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Positiv-Psychologische Forschung ist. Das gehe aber nur mit einem Perspektivwechsel: "Man sollte schauen, was gibt mir Sicherheit, Ruhe. Was sind positive Wege, aus dem Stress herauszukommen?" Wenn man sich nur auf die Krisen fixiere, verstärke man mental "den negativen Drive".