Englands Hoffnung Bellingham will für Real Ire werden
n-tv
Jude Bellingham ist Engländer, der 20-Jährige spielt für die englische Nationalmannschaft. Nun soll der Fußballstar aber Ire werden - für seinen neuen Klub Real Madrid. Das hilft allen. Außer dem irischen Fußball.
Schon 24 Mal spielte Jude Bellingham für die englische Fußballnationalmannschaft, bei der Weltmeisterschaft im Winter 2022 traf der damals 19-Jährige erstmals für die "Three Lions". Keine Frage, der Offensivspieler, der sich als Teenager bei Borussia Dortmund zum angehenden Weltstar machte, ist eine große englische Fußballhoffnung. Doch wie die spanische Sportzeitung "Marca" berichtet, wird Bellingham, geboren im englischen Stourbridge, in Kürze Ire. Oder präziser: Auch Ire. Der 20-Jährige wird dem Bericht zufolge einen irischen Pass erhalten - zusätzlich zu seinem englischen. Das hat praktische Gründe, vor allem für seinen aktuellen Arbeitgeber.
Die Maßnahme, die nur noch Formsache sein soll, hat nämlich nichts mit Bellinghams frisch erwachter Liebe zum Land seines Großvaters zu tun, sondern mit den Regularien der spanischen Liga. Anders als in der Bundesliga, wo es für die Klubs keine Beschränkungen für Spieler aus Nicht-EU-Ländern gibt, dürfen die Trainer der La Liga nur drei Spieler aus Nicht-EU-Ländern in ihren Spieltagskader berufen. Seit dem Brexit fallen auch englische Profis in diese Kategorie - und könnten durch diesen Status die Kaderplanung von Trainern und Klubs verkomplizieren. Real Madrid hatte sich bereits im vergangenen Jahr auf diese Art drohender Probleme entledigt: Die Brasilianer Vinicius, Militao und Rodrygo hatten geschlossen spanische Pässe erhalten. Auch der argentinische Superstar Lionel Messi, der mehr als zwei Jahrzehnte für den FC Barcelona spielte, besitzt einen spanischen Pass.
Dass auch Spieler aus England die Kaderplanung verkomplizieren können, ist in den europäischen Topligen ein Sonderfall: Die Bundesliga, wo Bellingham zwei Jahre für Borussia Dortmund spielte, kennt keine Beschränkungen für Nicht-EU-Ausländer, in der italienischen Serie A werden Briten und Schweizer mit Spielern aus EU-Staaten gleichgestellt.