Dow Jones beendet turbulente Woche unter 30.000
n-tv
Der Dow Jones kann die immer wieder aufkommenden Rezessionsängste der Anleger nicht abschütteln. Wegen der immens hohen Inflation in den USA und der Befürchtung einer starken konjunkturellen Abkühlung kann sich der US-Leitindex nicht wirklich erholen.
Eine überaus triste Börsenwoche hat der US-Leitindex Dow Jones Industrial unter der runden Marke von 30.000 Punkten beendet. Der Dow schloss 0,13 Prozent niedriger bei 29.888,78 Zählern. Der marktbreite S&P 500 legte am letzten Handelstag der Woche um 0,22 Prozent auf 3674,84 Zähler zu. Besser hielten sich die Technologiewerte, der Nasdaq 100 erholte sich um 1,24 Prozent auf 11.265,99 Zähler.
Die Furcht vor einer Rezession hatte die Börsen in den Tagen zuvor stark belastet. Die US-Notenbank hatte die Leitzinsen im Kampf gegen die Inflation um 75 Basispunkte nach oben geschraubt. Das macht Kredite für Investitionen und Konsum teurer, was wiederum den Aufschwung der weltgrößten Volkswirtschaft bremsen könnte. "Die Märkte werden sich nicht beruhigen. Bis das Gefühl besteht, dass die Maßnahmen der Fed und anderer Zentralbanken erfolgreich sein werden, um nicht nur die Inflation einzudämmen, sondern auch zu versuchen, eine globale Rezession zu verhindern", sagte Kenny Polcari, geschäftsführender Partner beim Beratungsunternehmen Kace Capital.
Die anhaltenden Konjunktursorgen sorgten für einen kräftigen Preisrutsch beim Öl. Die Nordsee-Sorte Brent verlor bis zu 6,5 Prozent auf 112,00 Dollar je Fass, US-Leichtöl (WTI) fiel um 7,6 Prozent auf 108,63 Dollar. Industriemetalle wie Kupfer oder Zink verbilligten sich ebenfalls.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.