Deutschlands Wälder werden zu "Dauerpatienten"
n-tv
Die Klimakrise hat Deutschlands Wälder fest im Griff - zu diesem Urteil kommt das Bundeslandwirtschaftsministerium. Vier von fünf Bäumen sind demnach krank, eine Langzeitkur ist nötig. Für die Waldförderung sind Hunderte Millionen eingeplant, die Finanzierung ist aber noch nicht gesichert.
Der Zustand der deutschen Wälder bleibt angesichts von Stress durch Hitze, Trockenheit und Käferschäden angespannt. Bundesagrarminister Cem Özdemir sagte bei der Vorstellung neuer Daten in Berlin, weiterhin sei nur noch jeder fünfte Baum vollständig gesund. "Der Wald entwickelt sich zum Dauerpatienten." Nötig sei daher, dem wertvollen Ökosystem "eine Langzeitkur" unter anderem mit einem Umbau zu mehr Mischwäldern zu verschreiben. Dies sei ein Generationenprojekt.
Nach der neuen Waldzustandserhebung für 2023 sind von den häufigsten Arten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche vier von fünf Bäumen krank, wie das Ministerium mitteilte. Im Vergleich zu 2022 hätten sich "keine deutlichen Verbesserungen des Waldzustands eingestellt, aber auch keine deutlichen Verschlechterungen". Bei Kiefern entspannte sich die Lage etwas, da der Anteil der Bäume mit deutlich lichteren Kronen von 28 auf 24 Prozent sank. Bei Buchen, Eichen und Fichten stieg dagegen der Anteil mit starken Kronenschäden.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium dokumentiert den Zustand der Wälder seit 1984 systematisch. Seitdem ist der Anteil der geschädigten Bäume stetig gestiegen. Die stärksten Veränderungen gab es den Angaben zufolge im Jahr 2019. "Insgesamt befinden sich die Schäden weiterhin auf einem sehr hohen Niveau", erklärte das Ministerium.
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