China-Strategie nimmt Unternehmen in die Pflicht
n-tv
Die Bundesregierung legt erstmals eine neue China-Strategie vor. Die Unternehmen müssen nun verstärkt darauf achten, ihre Risiken bei Investitionen in Asien zu minimieren. Wirtschaftsverbände reagieren positiv auf die neue Strategie - auch wenn es manchen nicht weit genug geht.
Wirtschaftsverbände haben die China-Strategie der Bundesregierung begrüßt. Die umfassenden Leitlinien im Umgang mit der Volksrepublik seien "lange überfällig", erklärte der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Wichtig sei, dass es nicht um Abkopplung, sondern Minimierung der Risiken gehe, betonte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mahnte ein "konkretes Konzept" an, wie dieses "De-Risking" funktionieren soll.
Das Strategiepapier zum Umgang mit China berührt sicherheitspolitische Fragen ebenso wie Fragen der Wirtschaftsbeziehungen und des Wissenschaftsaustauschs. Ausdrücklich benennt es Differenzen, etwa im Umgang mit Menschenrechten und bürgerlichen Freiheiten. Ein wichtiger Punkt ist die Verringerung der wirtschaftlichen Abhängigkeit von China.
Mit der Veröffentlichung beende die Bundesregierung "endlich eine lange Hängepartie", erklärte der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammern (DIHK), Peter Adrian. Eine De-Risking-Strategie sei ein zutreffender Ansatz: "In der Wirtschaft gehört es schon seit langem zu einer erfolgreichen Unternehmensführung, sich nicht zu abhängig von einzelnen Handelspartnern zu machen, vorhandene Chancen aber gleichwohl beherzt zu ergreifen."
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.