Bridgewater wettet Milliarden auf fallende Europa-Börsen
n-tv
Die Zinsentscheidungen vieler Bundesbanken drücken die Börsen in Europa ins Minus. Der Trend könnte anhalten und auf die Entwicklung setzt ein Hedgefonds eine Milliardensumme. Bislang hat Bridgewater Aktien von 21 europäischen Firmen "geshortet".
Bridgewater beurteilt die Konjunkturaussichten für Europa offenbar pessimistisch. Der Hedgefonds habe Wetten auf fallende Kurse europäischer Aktien im Volumen von mindestens 6,7 Milliarden Dollar lanciert, teilte der Datenanbieter Breakout Point mit. Kein anderer Vermögensverwalter spekuliere annähernd so aggressiv in diese Richtung.
Anfang 2018 und 2020 habe Bridgewater ebenfalls massiv auf eine Börsen-Baisse gewettet. Aus Pflichtveröffentlichungen des Vermögensverwalters lasse sich schließen, dass dieser derzeit Aktien 21 europäischer Firmen "geshortet" habe, teilte Breakout Point weiter mit.
Beim sogenannten Short Selling oder Leerverkauf leihen sich Investoren Aktien, um diese sofort zu verkaufen. Sie setzen darauf, dass sie sich bis zum Rückgabe-Termin billiger mit den Papieren eindecken können. Die Differenz streichen sie als Gewinn ein. Auf der Liste der Werte, bei denen Bridgewater einen Kursrückgang erwartet, stehen Breakout Point zufolge unter anderem die Versicherer Allianz und Axa. Hinzu kämen Banken sie Santander, BBVA, ING oder Intesa Sanpaolo.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.